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Schönheit der Dinge, neueste Beiträge

der_fassadenleser

MEINE NEUE BUCHREIHE #SCHÖNHEITDERDINGE IST HIER ZU FINDEN:

Die denkmalgeschützte römisch-katholische Pfarrk Die denkmalgeschützte römisch-katholische Pfarrkirche St. Leopold im Klosterneuburger Saxenviertel besteht optisch fast nur aus einem wuchtigen, fast ungeschlachten Turm. Der Rest des schlichten Bauwerks verschwindet beinahe hinter groß gewordenen Nadelbäumen.

Der wuchtig-schlichte Sakralbau wurde nach den Plänen des Wagner-Schülers Rudolf Wondracek - damals Hochbaureferent im Stadtbauamt von St. Pölten - in den Jahren 1936/ 1937 errichtet. Die Kirche ist ein weitgehend schmuckloser kubischer Saalbau und kann rund 400 Personen aufnehmen. 

Es ist dies die Architektur des österreichischen Ständestaates, einer Epoche großer Widersprüche. Es ist eine kirchlich beeinflusste Diktatur, die sich gegen Marxismus und Nationalsozialismus gleichermassen richtet, deren  Schutzmacht allerdings das faschistische Italien Mussolinis ist. 

Baulich war es die Epoche der zweiten österreichischen Rekatholisierung. Moderne Kirchen wie diese wurden zu den symbolischen Ankerbauten des Regimes. 

Die Architektursprache vieler dieser Kirchen wiederum richtete sich an den damaligen westdeutschen Kirchenneubauten von Architekten wie Dominikus Böhm, Hans Heinrich Grotjahn oder Rudolf Schwarz aus.

Der querrechteckige Chorturm etwa rezipiert trotz seiner hohen Qualität eine translozierte rheinische Romanik, die aber an der Donau ein Fremdkörper blieb.

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Architektur Baum Landschaft Zeichen Material Farbe Architektur Baum Landschaft Zeichen Material Farbe Rätsel Funktion Form. 

Solche wuchtigen Code-Wörter werden oft im Zusammenhang mit der Beschreibung sogenannter „elementarer Architektur“ verwendet. 

In seinem 1963 erschienenen, gleichnamigen Buch untersuchte Raimund Abraham die Wurzeln des „anonymen Bauens“. 

Es war eine Zeit, die voll war mit Untersuchungen dieser Art. Zwei Jahre zuvor zeigte Roland Rainer die Schönheit der anonymen Streckhofarchitektur in Burgenland, fünf Jahre später untersuchten Denise Scott Brown, Robert Venturi und Steven Izenour die ebenfalls anonyme Trash-Architektur von Las Vegas.

Abrahams Beispiele waren primitive Holz- und Steinbauten in den alpinen Regionen Österreichs, der Schweiz und Italiens. Er wollte damit deren primitive Baumethoden aus der Isoliertheit des Brauchtums herauslösen.

Abraham schrieb im Vorwort des Buches folgendes:

'Kegel, Würfel, Zylinder sind jene immer wiederkehrenden Elemente der Architektur, die einer zeitlosen Ordnung gehorchen.'

Hier haben wir genau diese elementare Form: Es ist ein Zylinder aus Beton, auf dem eine Kuppel sitzt, davor ein Tor mit einem Vordach. 

Das Objekt mit der unklaren Funktion - Wetterunterstand? Kellereingang? Land-Art-Projekt? - steht auf einer kreisrunden Fläche. Kuppel und Zylinder sind durch Malerei kunstvoll miteinander verzahnt und obenauf steht ein eisernes Objekt, ähnlich einer Geheimschrift aus einem renaissance-zeitlichen Zauberbuch. 

Gemeinsam mit der - bewusst? - gesetzten Akaziengruppe im Hintergrund entsteht in der flimmernden Sommerhitze Schönheit und Landschaft und es nicht klar, welches hier was hervorruft. Ein echtes Kleinod: elementares Geschmeide des landschaftlich-regionalen Bauens.

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Die stattliche „Pariser Mühle“ mit ihrer schl Die stattliche „Pariser Mühle“ mit ihrer schlichten Sichtziegel-Fassade wurde bereits in einem spätmittelalterlichen Urbar aus dem Jahr 1515 als „Awmüll“, Aumühle vermerkt.

Ihre große Stunde kam allerdings später. Im Jahr 1693 nämlich - das Eisenstädter Schloß war schon fertig umgebaut - erwarb Paul Esterhazy den nun „Zaussamühle" genannten Bau an der Wulka und ließ sie bis etwa 1702 zum „Castellum Paris“ umgestalten. 

Das Anwesen liegt in einer direkten Achse etwa 3 Kilometer südlich von Schloß Esterhazy. 

Drei unterschiedliche Quellen speisten den einstigen Prachtbau. Eine antikisierende Renaissancemythologie - Paris und der Troianische Krieg - treffen hier auf frühbarockes Schäferspiel und die katholische Marienverehrung des Fürsten. 

Das „Castellum Paris“ war vor allem ein peripatetischer Ort. Alles drehte sich um die Bewegung vom Schloß hin zu diesem Ort prächtiger Opernaufführungen, fürstlicher Konzerte und barocker Feuerwerke. 

Es entstand die „Via Parisiensis“, eine repräsentative Prachtallee zwischen Schloß und Schlösschen, wo die besten Bildhauer ihrer Zeit Säulen, Steinpodeste, Balustraden und eine Unzahl von Plastiken von Kaisern, Königen und Heiligen nach dem Vorbild von Berninis Petersplatz errichteten. Der Weg war hier wahrlich das Ziel. 

Wie wichtig diese Achse für den Fürsten war, zeigen auch Eisenstädter Ratsprotokolle aus dem Jahr 1756, worin der Wunsch des Fürsten diskutiert wurde, aus der Stadtmauer ein Tor als gerade Verbindung vom Schloß zur Parisermühle auszubrechen.

Heute gibt es vor Ort nur noch zwei der einst zahlreichen zum Castellum Paris gehörigen Bildstöcke. Es sind dies die künstlerisch hochrangigsten Arbeiten ihrer Art in der Region.

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Hinter der intensiven Gelbheit dieser Fassade - ei Hinter der intensiven Gelbheit dieser Fassade - ein Amalgam aus industrieller Verfügbarkeit haltbarer Pigmente aller Art und unhistorischem Denken - steckt ein großer Entwerfer und eine bedeutende Auftraggeberin. 

Es war dies nämlich einst das Wohnhaus der Malerin und Meisterradiererin Broncia Koller. Sie wurde in Galizien geboren, kam mit Sieben nach Wien und erhielt hier Privatunterricht bei Bildhauern und Malern. Später ging sie für zwei Jahre nach München, weil damals dort Mädchen das Studium schon erlaubt war. 

Nach ihrer Rückkehr richtete sie sich in der Piaristengasse ein Atelier ein, wo sie - tief verbunden mit den wichtigen Kunstströmungen ihrer Zeit - arbeitete. Obwohl durchaus nicht unumstritten, wurde sie eine der bedeutendsten Künstlerinnen ihrer Epoche.

 Im Jahr 1896 heiratete sie den Arzt und Physiker Hugo Koller. 

Ihr großes Haus in Oberwaltersdorf dürfte früher wohl der barocke Gutshof des nahegelegenen Schlosses gewesen sein. Das Ehepaar erwarb es jedenfalls im Jahr 1904 und ließ es 1911 nach Plänen von Josef Hoffmann umbauen.
Die Inneneinrichtung gestaltete Broncia gemeinsam mit Kolo Moser. 

Das geräumige Haus und der großzügige Garten wurde zu einem beliebten Treffpunkt für Künstler wie Klimt oder Schiele und blieb dies bis in die dreißiger Jahre. 

Hoffmann-typisch sind die kleinteiligen Dachfenster - der „Quadratl-Hoffmann“ - und die Linienumrandung des Giebels. 

Dieser ist in seiner Proportion aber eigentlich unkanonisch. Bei Palladio heißt es etwa: 9 Breiten zu 3 Höhen. Alle großen englischen Landhäuser versuchten dies einzuhalten. 

Hoffmann hingegen bleibt viel flacher. Dies ist einerseits dem breitgelagerten barocken Bestand geschuldet, andererseits einer tief eingeprägten Lesart ähnlicher Bauten in seiner mährischen Heimat, nicht zuletzt seinem Geburtshaus in Pirnitz. Alles ist verbunden.

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Der heutige #artsunday Ausschnitt zeigt die Ansich Der heutige #artsunday Ausschnitt zeigt die Ansicht einer stattlichen Villa unter einer Burgruine. 

Das Bild erschien im Jahr 1842 im Buch "Das Kaiserthum Oesterreich" und zeigt das Helenental bei Baden, eine typische Sommerfrische des Biedermeier. 

Herr und Frau Biedermeier gehen mitsamt ihrer ganzen Entourage durch diesen Landschaftsausschnitt, der wie ein Prospekt eines Theatermalers aussieht, auf und ab: stundenlang.

Warum tut man das? Weil auch die kaiserliche Familie am selben Ort urlaubt! Der Höhepunkt eines Sommerfrische-Aufenthalts ist erreicht, wenn man beim Spazierengehen vor einem Mitglied der kaiserlichen Familie - oder gar vor dem Kaiser selber! - grüßend den Zylinder ziehen kann.

Die zweigeschossige Villa steht als massiver Block mit einem gewaltigen Zeltdach hinter Holzzäunen. Es gibt zwei seitliche Eingänge - Vermietung! - und kurze Seitenflügel. Zum Platz hin ist eine Kollosalordnung mit aufgeputzten, über beide Geschosse reichende Wandpfeiler zu sehen. Die Fassade ist - ganz den klassizistischen Traditionen verpflichtet - in einem lichten, „steinfarbenen“ Grauton gefärbelt. Die Fensterläden vor den weißen Fenstern im Farbton „Wienerweiss“ sind im typisch habsburgischen blaugraugrün-Ton gestrichen, so wie in Laxenburg und Schönbrunn. 

Nicht nur das Verhalten von Herrn und Frau Biedermeier war in Baden kaisertreu, sondern auch deren Gebäude.

Die Zeichnung schuf der damals erst 18 Jahre alte süddeutsche Landschafts- und Architekturzeichner Ludwig Rohbock. Der unverheiratet gebliebene Rohbock reiste zeitlebens durch Deutschland, Österreich, die Schweiz und Ungarn  und zeichnete dabei unermüdlich.

Louis Thümling wiederum - ein deutscher Stahl- und Kupferstecher aus Karlsruhe - schuf das Blatt nach Rohbocks Zeichnung. Als Thümling starb, fand man seine ehemalige Frau unter folgender Eintragung: „Thümling Ludw., Kupferstechers Wwe.“ Mein lieber Freund und Kupferstecher!

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Theophil Freiherr von Hansen - ein Däne - war unb Theophil Freiherr von Hansen - ein Däne - war unbestritten eine der größten architektonischen Begabungen, die je in Wien gebaut haben. 

Seine entscheidenden architektonischen Impulse wurden früh gelegt. Von den sechs Geschwistern Hansens wurden zwei Architekten, die ihr „Handwerk“ bei niemand geringerem als bei Karl Friedrich Schinkel lernten, einem der größten Genies der Architekturgeschichte. Danach studierten sie in Wien. Im Jahr 1837 übersiedelten Theophil Hansen und sein Bruder nach Athen. 

Die griechisch-hellenistische Baukunst, die bei Schinkel und in Wien den zentralen Lehrinhalt bildete, stand nun ausgebreitet vor den beiden, die nun acht Jahre lang klassizistische Bauten in Athen planten.

Ein Bankier holte Theophil Hansen dann nach Wien, damit er auch hier „griechische“ Bauprojekte umsetzen könne. 

Hansen fügte allerdings in Wien dem griechischen Stil auch noch gotische und Renaissance-Elemente hinzu. Die fertige Melange nannte Hansen dann den „Wiener Stil“. 

Alles wurde in Folge von Hansen und begabten Mitarbeitern mit Qualität überzogen, von der Inneneinrichtung bis zum Städtebau. Wien wurde zu Hansens Gesamtkunstwerk. 

Alleine für den Neubau der Akademie der bildenden Künste aus dem Jahr 1877 - hier einer der markanten Ecktürme - schuf das Büro Hansen 186 Entwürfe. Die Akademie wurde als mächtiger, viergeschoßiger Block im Stil der italienischen Renaissance gedacht. 

Besonders viel formalen Aufwand trieb Hansen mit den vier erhöhten Vorsprüngen, die - wegen der Fernsicht - ganz dicht mit Pfeilervorlagen aus Terracotta belegt wurden. 

Dass nun die Architrave nach der Renovierung eine andere Farbe als die Pfeiler erhielten, wäre dem gelernten Klassizisten und Leiter einer Spezialschule für Architektur am Schillerplatz Hansen vermutlich wohl mehr als sauer aufgestoßen.

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Rudolf Hutter war etwa vierzig Jahre alt, als er v Rudolf Hutter war etwa vierzig Jahre alt, als er von einem Eisenstädter Arzt den Auftrag bekam, anstelle eines durch einen Bombentreffer beschädigten alten Handwerkerhauses ein zeitgemäßes Wohnhaus mit Ordination zu planen. Es war das Jahr 1950, die Russen waren noch in der Stadt. 

Hutter war Jahrgang 1909 und hatte bereits einen gewaltigen sozialen Aufstieg hinter sich. Er wurde in Loipersbach - damals ein kleines westungarisches Dorf - geboren, maturierte in Mattersburg und studierte dann an der berühmten Wiener Kunstgewerbeschule Architektur. 

Sein Professor war Josef Hoffmann, eine künstlerische Persönlichkeit von Weltrang.

Nach dem Diplom Anfang der 1930er eröffnete Hutter gemeinsam mit seinem Kollegen Julius Kappel ein Architekturbüro in Mattersburg.

Wo und wie Hutter den Krieg verbracht hatte, ist nicht bekannt. 

Nach dem Krieg jedenfalls eröffnete Hutter in der stark zerbombten Innenstadt von Wiener Neustadt - im „Riha-Haus“ - ein neues Architekturbüro, von dem aus er eine glänzende Nachkriegskarriere startete. 

Am Beginn dieser Tätigkeit stand das elegante dreigeschossige Arzthaus in Eisenstadt mit Aspekten der damals durch Muthesius und anderen populär gemachten englischen Landhauskultur. 

Das Haus konnte seinen charmanten Charakter bis heute bewahren. So gut wie alle Oberflächen haben die letzten 70 Jahre zudem beinahe unbeschadet überlebt: eine gewaltige Leistung früherer Planungs- und Handwerkskultur.

Gestern wurde das Haus in seiner verträumten Schönheit bei einem private view hergezeigt. Im Herbst beginnt dann dort etwas Neues. 

Ich freue mich darauf, dieses ehemalige Privathaus behutsam zur #stadtvillaeisenstadt - einem Museum der etwas anderen Art - als Teil eines fantastischen Teams architektonisch umgestalten zu dürfen: eine echte Traum-Aufgabe. 

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In rund dreihundert Jahren ist das Strassenniveau In rund dreihundert Jahren ist das Strassenniveau der Wiener Vorstadt um etwa drei Meter in die Höhe gewachsen. Als nämlich dieses Gebäude vor etwa 330 Jahren neu entstand, fuhr man durch dieses Tor mit hochrädrigen goldenen Kutschen. Die Toröffnung war damals sogar so hoch, dass der Kutscher dabei nicht mal den Kopf einziehen musste. Die anderen Portale dieses ehemals kaiserlichen Schlosses zeigen das ganz deutlich.

Das Bauwerk ist die „Alte Favorita“ auf der Wieden - das heutige „Theresianum“, der Sommersitz des Wiener Hofs vor Schönbrunn.

Ursprünglich stand hier ein mittelalterlicher Gutshof, der im Jahr 1614 durch Kauf ans Kaiserhaus kam. 

1655 wurde der Hof dann zu einem barocken Lustschloss umgebaut. Die Favorita wurde zum Sommersitz der Kaiser. 

Die Osmanen vor Wien verwüsteten die Anlage zwar, aber nur drei Jahre nach diesem „pain in the ass“ wurde das kaiserliche Schloss als Symbolbau des Sieges wiederaufgebaut. 

Karl VI. schließlich - Kaiser des Reiches, König von Spanien, Österreichs Sonnenkönig und Vater von Maria Theresia - machte seine Favorita sogar zum Zentrum des neuen Imperiums. 

Von der Favorita bestrahlt entstanden damals Palais wie das Belvedere oder Bauten wie die Karlskirche, die Hofbibliothek oder die Winterreitschule und veränderten das Aussehen Wiens dauerhaft. Aber auch die Semmeringstraße oder der Ausbau des Freihafens Triest wurden in der Favorita beschlossen.

Karl starb im Alter von nur 55 Jahren überraschend an den Folgen einer Pilzvergiftung in seinem Schloss. Seine Tochter Maria Theresia mied den Ort fortan und übergab das Gebäude an die neugegründete „Theresianische Akademie“, ein Ort adliger Diplomatenausbildung. 

Damit endete die Existenz des riesigen Gebäudes als kaiserliches Lustschloss. Karls Sitz eines Weltreichs versank langsam im Boden.

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Wenn früher auf den Märkten Pferde verkauft wurd Wenn früher auf den Märkten Pferde verkauft wurden, unterließen es die für ihre Geschäftstätigkeit berühmten Rosshändler nie, das zu erwerbende Pferd auch gründlich von hinten zu betrachten. 

Gerade die Architektur des 19. Jahrhunderts hat ganz oft eine deutlich ausgeprägte B-Seite. Es war das Zeitalter, in dem damit begonnen wurde, Gebäude funktionalistisch - also auf die Anordnung ihrer Funktionen hin - zu gestalten. Dieser große Strukturwandel des Bauens begann an den Rückseiten der Gebäude dieser Zeit. 

Dort probierte man neue Technologien aus, neue Materialien, das freie Setzen von Fenstern in die Fassade etc.

Dieses interessante Volumen ist die Rückseite eines ländlichen Pfarrhofes vom Ende des 19. Jahrhunderts. Einzelne Funktionen wie Stiegenhaus oder Toilette sind hier bereits recht deutlich zu identifizieren: Sie traten damals gleichsam zum ersten Mal - wie abgeschnürte Adern beim Blutabnehmen - aus dem früheren Haus-Ganzen als einzelne Volumen heraus. 

Der Schritt von solchen Bauten und ihrem beginnenden corbusianischen „Spiel der Volumina unter dem Licht“ zu den Bauten der funktionalistischen Doktrinen des Bauhauses war damit eigentlich nur mehr ein kleiner.

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Der heutige #artsunday Ausschnitt zeigt eine schö Der heutige #artsunday Ausschnitt zeigt eine schöne Ansicht von Luna am Lago Maggiore.

Urheberin der großen Radierung war die Malerin und begnadete Graphikerin Maria Adler. Geboren wurde sie im Jahr 1863 als Maria Schmalfuß in Kopcsán im Königreich Ungarn. Sie stammte von einer Porzellanmaler-Familie ab. Ihre beiden Großväter waren in der königl. Majolika Manufaktur in Holitsch beschäftigt, ihr Vater war sogar Kaiserlicher Rat.

Der deutsche Name des 2 Kilometer vor der March im heutigen Grenzgebiet von Tschechien, Österreich und Slowakei liegenden Ortes war Koptschan oder Gopschein, das heutige Kopčany in der Westslowakei. 

Irgendwann ging Marie nach Wien. Bis 1910 studierte sie dort an der Kunstschule für Frauen und Mädchen. Später heiratete sie den Schriftsteller Heinrich Adler, den Bruder von Viktor Adler. 

Sie war Mitglied in der Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs und gründete im Jahr 1902 den „Radierklub Wiener Künstlerinnen“, der in der Starhemberggasse Nr. 3 residierte.

Ziel des Vereines war es, jährlich eine Radiermappe mit 12 Blättern aufzulegen. Zwischen 1903 und 1914 erschienen 11 solcher Jahresmappen, hauptsächlich mit Wiener Ansichten.

Im Jahr 1906 erhielt sie für ihre Arbeit beim „Concours international des Arts de la Femme“ in Paris den ersten und den zweiten Preis.

In dieser Zeit entstand wohl auch diese eindrucksvolle Architekturdarstellung aus Oberitalien. Gekonnt werden hier die Baumassen in Szene gesetzt. Der wuchtig-fleischige Stiegenaufgang führt zu einem vergleichsweise winzigen Kirchlein, das nur aus Licht, Schatten und Vegetation zu bestehen scheint. 

Am 10. August 1947 starb die aus dem  alten Österreich stammende Künstlerin Maria Schmalfuß verheiratete Adler im fernen Hollywood, wohin sie ein barbarisches Regime vertrieben hatte. Was für ein Schicksal.

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Das wunderbar renovierte Hauptgebäude der „Ange Das wunderbar renovierte Hauptgebäude der „Angewandten“ und das „brutalistische“ Bildhauerhaus im Hof zwischen Neubau und Ferstel-Bau sind für mich biographische Orte. Mitte der Achtziger Jahre, als ich dort studiert hatte, saß ich viele Stunden in diesem Hof und betrachtete lernend das Ambiente. 

Eine „k. k. Kunstgewerbeschule“ (die heutige Angewandte) und ein „Österreichisches Museum für Kunst und Industrie“ (das heutige MAK) gab es an diesem Ort seit dem Jahr 1867. Es war das erste Kunstgewerbemuseum auf dem europäischen Kontinent, errichtet nach dem Vorbild des heutigen Victoria & Albert Museum in London.

Dass aus dieser Schule nicht so etwas wie das Bauhaus entstand, sondern „nur“ ein Zentrum des Wiener Jugendstils, hat mit der gewaltigen Konkurrenzssituation im damaligen Wien zwischen Akadamie und Kunstgewerbeschule zu tun. 

Nach 1945 gab es eine radikale Neuorientierung, die im Neubau von Karl Schwanzer und Eugen Wörle mit seinen innovativen Stahlbeton-Rippendecken und der charakteristischen Ausfachung mit Sichtziegel-Parapeten aus dem Jahr 1965 ihren visuellen Ausdruck fand. Die aus dem Industriebau entlehnte Gebäudestruktur schuf damals einzigartige Möglichkeiten in der Stadt. 

Der brutalistische Sichtbeton-Pavillon im Hof mit seinen Oberlichtern und dem alten Bildhauer-Atrium besetzt die räumliche Situation des sich zum MAK hin ausweitenden Hofes perfekt: Städtebau wie aus dem Lehrbuch und permanentes Anschauungsobjekt für uns Studenten, die den Ort damals natürlich mehr empfanden als verstanden. 

Lehrende wie Achleitner, Auböck, Bertoni, Beuys, Castelbajac, Frohner, Hollein, Hrdlicka, Lagerfeld, Lassnig, Piva, Spalt, Terzic, Weibel oder mein „Meister“ Wilhelm Holzbauer schufen dann dort zwanzig Jahre später eine Atmosphäre von Aufbruch und Modernität, die perfekt zum visionären Ambiente von Karl Schwanzer passte.

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Prinzipiell gibt es zwei Möglichkeiten des Bauens Prinzipiell gibt es zwei Möglichkeiten des Bauens: Additiv und Subtrahierend. Ersteres wird zB. beim Holzbau angewandt, wo aus dem konstruierenden Zusammenfügen einzelner Elemente - etwa Balken - etwas Ganzes entsteht. Zweiteres ist bei dieser Festungsanlage manifestiert, wo - abstrahierend gesprochen - einer gewaltigen Steinmasse durch eine Art „Kürettage“ wiederum Masse „entnommen“ wird.

Dieser schön restaurierte  Massenmauerbau - die sogenannte „Dombastei“ - war ein wichtiger Ergänzungsbau der alten Eisenstädter Stadtmauer aus dem 14. Jahrhundert. Sie entstand im Jahr 1534 gemeinsam mit drei weiteren Wehranlagen als moderne Ertüchtigung der Stadtmauer. Anlass dafür war die Bedrohung durch türkische Heere, die wenige Jahre zuvor zur 1. Belagerung Wiens an Eisenstadt vorbeigezogen waren. 

Eine Bastei - vom italienischen „bastia“ - ist ein äußerer, nach vorne geschobener Teil einer militärischen Befestigungsanlage mit - im Unterschied zum Rondell - geraden, spitz zulaufenden Flanken. Es geht dabei um erweiterte Schuss- und Sichtfelder. 

Bastionen haben in neuzeitlichen Festungen also die gleiche Funktion, wie sie Türme in mittelalterlichen Stadtmauern hatten: Flankenschutz. 

Renaissancezeitliche Basteien wie das Eisenstädter Bauwerk sind bereits für Artilleriebesatzungen optimiert: In jedem Loch stand optimaler Weise eine Kanone. 

Nur sieben Jahre vor der Errichtung der Eisenstädter Festung erschien die Theorie zum Bau, nämlich Albrecht Dürers Fortifikationstraktat „Etliche vnderricht/zu befestigung der Stett/Schlosz/vnd flecken“. Genau nach dieser Anleitung entstand der schöne Eisenstädter Bau.

PS: Der Pulverturm, womit die Dombastei vor Ort öfter mal bezeichnet wird, der steht übrigens wo anders.

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Die Vorliebe für starke Kontraste entwickelte sic Die Vorliebe für starke Kontraste entwickelte sich am Wiener Hof durch das strenge „spanische Hofzeremoniell“. Dieser Verhaltenskodex entstand im 15. Jahrhundert in Burgund rund um den Ritterorden des „Goldenen Vlies“ und galt seit Ferdinand von Österreich auch am Wiener Hof. 

In der Architektur führte das spanische Hofzeremoniell zu einer Vorliebe für extreme Kontraste, was bald zum Markenzeichen des frühen Barock in Österreich wurde. Dies kann man z. B. an der Ausstattung der Pfarre Grünau im Almtal recht gut nachvollziehen.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Stift Kremsmünster für diese Pfarre zuständig. Das österreichische Rekatholisierungsprogramm wurde  ja vor allem über Klöster betrieben, die in den katholischen Habsburgerreichen nicht als rein kirchliche Orte verstanden wurden, sondern als Mischorte, wo sich die kirchliche Herrschaft und die weltliche Herrschaft in einer Art mystischen Hochzeit unter dem Symbol des Doppeladlers vermählten.

Die heutige Kirche in Grünau entstand nach 1695. Der Plan für den Neubau stammte von einem italienischen Baumeister und entsprach damit dem neuesten - sprich: römischen Geschmack. 

Innen jedoch griff man aus Sparsamkeitsgründen auf etwas bereits Bestehendes zurück. Der gewaltige Hochaltar nämlich stammt aus der Renaissance und war früher der Hochaltar der Stiftskirche Kremsmünster. Als dort die Ausstattung modernisiert wurde, zerlegte man den nunmehr überflüssig gewordenen Altar und brachte ihn in die neue Kirche von Grünau. 

Jedoch Malheur! Der Altar aus der Zeit um 1600 war zu groß oder die neue Kirche war zu klein: je nachdem. Was machte man also? 

Man verkürzte den Renaissancealtar einfach um ein paar Meter und schon ging es. Die beiden Seitenaltäre wurden optisch dazugepasst. Was heute also sehr einheitlich erscheint, ist in Wahrheit eine „Mariage“ aus unterschiedlichen Zeiten.

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Josef Hoffmann - über dessen Werk noch wenige Tag Josef Hoffmann - über dessen Werk noch wenige Tage lang eine höchst empfehlenswerte Ausstellung im Wiener Museum für Angewandte Kunst läuft - war zweifelslos multivers begabt. 

Begabung alleine ist nicht alles: auch Fleiß gehört dazu. Die Ausstellung zeigt diesbezüglich hunderte von ihm bearbeitete karierte Zetteln, auf die Hoffmann - Spitzname: „Quadratl-Hoffmann“ - ständig Entwürfe aufgezeichnet hat, für große und für ganz kleine Dinge, Tag für Tag, Jahr für Jahr, Jahrzehnte lang.

Das Modell zeigt eine normalerweise nicht öffentlich sichtbare Ansicht des Wirtschafts- und Gartenbereichs der Villa Primavesi in Wien. Der dazugehörige Jugendstilgarten gehört zu den bedeutendsten gartenarchitektonischen Denkmalen Österreichs. 

Das stattliche Nebengebäude rezipiert in seinem formalen Erscheinungsbild - nicht in seiner Größe - das berühmteste Gartenhaus Mitteleuropas, nämlich Goethes Gartenhaus im Weimarer Ilmpark.

Hoffmann spielte nun gekonnt mit den Elementen seines Vorbildes. Aus dem einfachen Barockspalier bei Goethe entwickelte er ein komplexes Flechtwerk, das über den Fenstern eine beinahe orientalische Note erhält. Auch die Proportionen von Fassade, Walmdach und Fledermausgaupe sind eigenständige Interpretationen. Der Vergleich mit populären und oftmals sehr schematischen Nachempfindungen des Typus „Goethes Gartenhaus“ von deutschen Architekten vor allem der Stuttgarter Schule - wie etwa Paul Bonatz oder Paul Schmitthenner - zeigt deutlich die außergewöhnliche formale Begabung des fleißigen Entwerfers Josef Hoffmann.

Hoffmann schuf die repräsentative Wiener Villa mit Garten und Gartenhaus übrigens zwischen 1913 und 1915. Bauherr war der aus Olmütz gebürtige Industrielle, Großgrundbesitzer und Reichsratsabgeordnete Robert Primavesi.

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Es ist eine Szene, die man von Badeorten an der ob Es ist eine Szene, die man von Badeorten an der oberen Adria kennt: In Reih und Glied gesetzte Palmen, weißer (und heißer) Sand unter den Füßen, ein blauer Himmel und Container, in denen man den unvergleichlichen italienischen Café bestellt, oder einen Aperol Sprizz oder den Kindern ein buntes Badeutensil aus Plastik kauft. 

In Jesolo zumindest ist das so, aber in Eisenstadt? Denn genau dort steht seit kurzem diese virtuelle Strandwelt, in der verschiedene Bars unter Palmen zur stimmungsvollen Open-Air-Disco einladen. Lediglich die Shilouette des Leithagebirges im Hintergrund verrät den wahren Ort. 

Ein paar Zutaten wie Möbel, Pflanzen oder Küche - geschickt gesetzt - reichen also aus, um mediterranes Lebensgefühl zu evozieren. Dies gelingt insofern, weil der mediterrane Lifestyle und seine Elemente allgemein bekannt sind. 

Diese Weltgegend ist zudem der Ursprung der westlichen Kultur und Zivilisation. Durch das dort vorherrschende, gemäßigt warme Klima und die fruchtbaren Böden rund um das Mittelmeer entstand dort früh Überfluss an Nahrung und daraus wiederum - Kultur.

Die wichtigsten Städte der frühen Menschheit - Athen, Alexandria, Rom, Konstantinopel, Antiochia, die alten Orte Syriens, viel jüngere Städte wie Neapel, Tripolis, Marseille und andere Orte der „Magna Graecia“ in Süditalien und Südfrankreich entstanden unter Palmen. Die Römer dehnten diese warme Kultur des Südens später weit in den Westen und den Norden aus, bis nach Germanien und Großbritannien.

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Die barockzeitliche Gestaltung von Fensteröffnung Die barockzeitliche Gestaltung von Fensteröffnungen entstand aus dem Zusammenspiel unterschiedlicher Künstler und Handwerker. 

Grundlage für alles war der Plan - in seiner zeittypischen Bezeichnung „Riss“ genannt - der in der Regel von Bauhandwerkern mit „Weiterbildung“  verfasst und von der jeweiligen Bauherrschaft freigegeben wurde. 

Im Zentrum dieser Weiterbildung eines ambitionierten Handwerkers zu einem Architekten stand damals vor allem: Rom. Erst ein längerer Aufenthalt in dieser Welthauptstadt der (Barock) Architektur und die Mitarbeit bei einem erfahrenen Meister schuf so etwas wie einen Architekten.

Im Fall des alten Krankenhauses St. Elisabeth auf der Wiener Landstraße war es der Orden der Elisabethinen, der im Jahr 1709 hier Häuser zusammengekauft hatte. 

Bereits acht Jahre später stand dort ein Neubau, den ein Baumeister namens Franz Jänggl gezeichnet hatte. Dieser vermutlich sehr schlichte Bau wurde 23 Jahre später durch eine Überschwemmung weitgehend zerstört. 

Erst 1743 entstand die heute noch bestehende Fassade im römischen Gout. 

Urheber war nun der Architekt Franz Anton Pilgram. Er stammte aus Kärnten und lernte bei Großmeister Johann Lucas von Hildebrandt. Pilgramgasse und - brücke sind verdienterweise nach ihm benannt.

Auftraggeber dieses Meisterwerks war nun nicht mehr ein unscheinbarer Frauenorden, sondern niemand geringerer als Erzbischof Emmerich Esterházy, Fürstprimas von Ungarn. Kein Wunder: Dieses Bauwerk stand am Ende jeder Reise von Ungarn nach Wien: Hier war aus Marketing-Gründen eben ganz große Repräsentation angesagt. 

Die heutige Farbfassung mit ihrer all-over-Weißfärbelung bringt die flirrende Plastizität dieser Fassade auf dem Weg nach Ungarn übrigens ganz wunderbar zur Geltung. 

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Der heutige #artsunday Bildausschnitt zeigt ein Le Der heutige #artsunday Bildausschnitt zeigt ein Leipziger Wohnhaus des Dichters Friedrich von Schiller. Hier entstand das berühmte Gedicht „An die Freude“, die heutige Europa-Hymne.

Ursprünglich stand dort ein eingeschossiges Wohnstallhaus aus dem Jahr 1717. Das aus Lehm gebaute Haus bestand aus einem Wohnteil, einem Flur mit einer „schwarzen Küche“ und einem Stall. 

Die kleine Landwirtschaft war vermutlich nicht besonders einträglich. Bereits in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde das Gebäude daher von einem Bauern namens Schneider umgebaut und aufgestockt, um dort zahlungskräftige Besucher der Leipziger Messe unterbringen zu können. 

Einer dieser Gäste war der damalige „Pop-Star“ Friedrich Schiller, der dort den Sommer des Jahres 1785 verbrachte. Es war die Epoche der Empfindsamkeit: Man schmachtete alles an, was dichtete und blonde Locken hatte. Friedrich Schiller aber war der Erzengel dieser Bewegung.

Nach Leipzig eingeladen hatten den jungen Arzt und Dichter ein Freundeskreis rund um Gottfried Körner. Dieser war ein überaus gebildeter Mann, der mit Denkern und Künstlern wie Goethe, den Humboldts oder Mozart verkehrte. 

Schiller dichtete also auf Körners Kosten im 1. Stock, ging ins Kaffeehaus, besuchte schmachtende Mädchen, machte Ausflüge und schmachtete seinerseits. So verging der Sommer des Jahres 1785.

Fast 60 Jahre nach Schillers Aufenthalt gründete man im Jahr 1841 in diesem Haus den Leipziger Schillerverein. Überall in deutschen Landen setzte daraufhin eine gewaltige Schillerverehrung ein. 

Aus der Zeit unmittelbar nach 1841 muss wohl auch das kleine - nur 20 mal 16 cm große - und etwas naive Ölbildchen eines anonymen deutschen Malers stammen. Solche Bilder hingen goldgerahmt als verehrte Objekte in den biedermeierlichen Studierstuben von Gymnasialprofessoren. Wie sich die Zeiten doch geändert haben. 

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Eine Wand, ein eiserner Fensterladen, eine gestric Eine Wand, ein eiserner Fensterladen, eine gestrichene Weichholz-Bank: Viel mehr braucht es nicht, um eine typische Streckhof-Atmosphäre zu erzeugen. 

Die Griechen sprachen von - atmós: Dunst - und - sphaira: Kugel. Aus diesen beiden Begriffen „Dunstkugel“ schufen ästhetische Theoretiker unserer Zeit wie Martin Heidegger, Maurice Merleau-Ponty, Pierre Bourdieu oder Niklas Luhmann etwas, das gleichbedeutend mit „Stimmung“ oder „Aura“ gebraucht wird: die Atmos-Sphäre.

Aufbauend auf Walter Benjamins Vorgängerbegriff der „Aura“ benannte man Gefühle als „räumliche Atmosphären“ oder als  sinnliche Wahrnehmung zwischen Umgebung und Befindlichkeit. 

Architekten wie Luis Barragan, Peter Zumtor oder Aldo Rossi schufen betont atmosphärische, stimmungsvolle Räume.

Stimmungen aber sind immer subjektiv. Sie hängen von äußeren Bedingungen wie etwa den sozialen Eigenschaften einer Umgebung ab. Die Atmosphäre ergibt sich also nicht aus einem einzelnen Gegenstand, sondern aus einer Zusammenstellung. Der französische Philosoph Jacques Derrida sprach schlüssig von einem notwendigen „Rahmen“ der Betrachtung. 

Atmosphären sind jedoch auch  reproduzierbar. Das heißt, eine bestimmte Anordnung - wie etwa diese Bank vor diesem Fenster -  hat eine stets ähnliche Wirkung auf verschiedene Menschen. Davon leben ganze Berufsgruppen wie Architekten, Interior Designer, Bühnenbilder etc. pp. .

Atmosphärische Räume, wie der durch diese schlichte Hofbank gebildete, sind durch Bewusstsein besetzte Räume. Unsere Emotionen und Stimmungen bringen uns beim Betrachten in eine unmittelbare Verbindung mit den leblosen Gegenständen: Das Erleben von Atmosphären ist daher ein wesentlicher Aspekt des Mensch-Seins.

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Eine ungewöhnliche und überraschende Eingangslö Eine ungewöhnliche und überraschende Eingangslösung findet sich bei dieser hübschen und auch farblich stimmigen Streckhof-Fassade. 

Der seitlich angeordnete Fußgängerzugang ist hier nämlich als kompakt-massiver Torbau ausgeführt, der in ein schlichtes System von Putzlagen integriert ist. Ungewöhnlich genug, besteht dieses Tor zusätzlich auch noch aus mehreren Schichten, wobei die äußerste Lage als neugotischer Spitzbogen ausgeführt ist, der auf einem Rundbogen aufliegt. Weit dahinter erst ist dann die eigentliche Eingangstüre. Faszinierend.

Die ersten neogotischen Bauwerke entstanden bereits in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts im adeligen Umfeld. Im bürgerlichen Bauen wurde die Gotik als historisierender Stil in der Epoche des Biedermeier populär. 

Im ländlichen Raum des alten Ungarn spielte die Neogotik noch später eine Rolle, nämlich als ein bedeutendes Symbol des nationalen (Wieder-)Aufstiegs zwischen 1873 und 1896. 

Damals entstanden an der Matthiaskirche in Budapest großflächige neugotische Umbauten, die auf das ganze Land ausstrahlten. In das Ende des 19. Jahrhunderts ist daher vermutlich auch dieser spannende neugotische Streckhof-Eingang zu datieren. 

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Dem wunderschönen Almtal im Salzkammergut nützt Dem wunderschönen Almtal im Salzkammergut nützt heute der Umstand, dass dort kein Durchzugsverkehr möglich ist. Irgendwann ist der Talschluss erreicht. Ab hier geht es nur mehr zu Fuß weiter und das ist auch gut so. Man steht dann vor einer mächtigen Naturarena aus hohen Kalkstöcken, davor der herrliche Almsee und schaut.

Bevor man jedoch den Talschluss erreicht, kommt man immer wieder an Häusern von grosser Ruhe und Stimmigkeit vorbei, die ebenfalls betrachtet werden wollen.

Die innere Schönheit von Gebäuden wie diesem ist beinahe schmerzhaft. Man wird beim Betrachten solcher Fassaden - besser noch beim sich schauend darin Versenken - fast unweigerlich „eins mit dem Universum.“

Adalbert Stifters berühmtes Rosenhaus im „Nachsommer“ könnte genau so ausgesehen haben: Gemeinsam etwa mit Pinius‘ Beschreibung seiner „Villa Lautentinum“ ist das eines der großen nonvisuellen Beschreibungen von Architektur, die Generationen von Architekten zu Rekonstruktionsversuchen animiert haben. 

Was genau aber macht die Schönheit dieser Fassade aus? 

Zum Einen ist es sicherlich die leider selten gewordene Einheit von Form, Farbe und Materialität. Eine ganz subtile Gliederung der Fassade mit einer Rustika im Erdgeschoss und Pfeilervorlagen im 1. Stock, die durch das Kalkweiß der Färbelung vereinheitlicht wurde. Es sind die fast quadratischen Fenster mit ihren filigranen beweglichen Teilen und es ist natürlich das mächtige, aber sich selbst zurückstufende barocke Mansartdach. 

Über diesem Setting liegen nun ein paar highlights: Das ausgebleichte Resedagrün der Fensterläden, die ganz leichte Asymmetrie oder der Hirsch, der das Anwesen als Forsthaus oder ähnliches fest im ländlichen Kanon verankert. 

Alles zusammen ergibt ein unauflösbares Ganzes, ein Bild perfekter Harmonie, eine gebaute Schönheit, für die man nur „Danke“ sagen kann.

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Der jungverheiratete Kaiser von Österreich bekam Der jungverheiratete Kaiser von Österreich bekam als Mitglied der „armen“ Linie der Habsburger im Ferienort seiner Jugend zur Hochzeit bekanntlich eine kleine Villa geschenkt. 

Gönner sorgten dafür, dass dieses Anwesen beträchtlich erweitert wurde. Der Kaiser dankte es ihnen so, dass er nun beinahe alle Sommer seines langen Lebens in Ischl verbrachte.

Die Villa Schodterer entstand viel später, im Jahr 1888, ein hochhistorischer Amalgam-Bau, der sich aus dem reichhaltig gefüllten Stil-Baukasten großzügig bediente. 

Der Entwurf kam von einem 40-jährigen Linzer Baumeister namens Paul Hochegger. Die überhohen Geschosse und die Säulen entstammten der städtischen Welt, das oxidrote Schnitzwerk, der übertriebe Spitzgiebel und die üppigen Rosen dem ländlichem Raum. 

Damals explodierte dort das Bauwesen geradezu - bedingt durch den steigenden Wohlstand, den langen Frieden und die Fortschritte im Eisenbahnbau. Wie der Kaiser selbst wollten nun alle, die etwas auf sich hielten, in Ischl „übersommern“. Man jagte zwar nicht und es war - wie man zeitgenössischen Quellen entnehmen kann - meist furchtbar heiß und auch recht langweilig, aber dafür war man unter seinesgleichen und konnte jederzeit einen leibhaftigen Erzherzog antreffen! Oder gar den Kaiser selbst!

Bauherr der großen Villa vor dem 1875 eröffneten Kurhaus war der Goldschmied und Vizebürgermeister Engelbert Schodterer. Er wohnte im Sommer natürlich nicht selbst in der damaligen Marie-Valerie-Straße, sondern vermietete den wertvollen Wohnraum Zimmer- oder Etagenweise Sommer für Sommer an betuchte Kurgäste, vorrangig natürlich aus dem Adel. Im lokalen Dialekt wurde solche Prämium-Gäste „die Gödigen“ - genannt. 

Vermietet wurde in der Regel nicht möbliert, sondern die Herrschaften reisten für gewöhnlich mit ihren eigenen Möbeln - und Dienern - aus der Wiener, Prager oder Budapester Stadtwohnung an.

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Mit diesem stattlichen spätgotischen Stadthaus is Mit diesem stattlichen spätgotischen Stadthaus ist die Geschichte Österreichs im 19. Jahrhundert ganz wesentlich verbunden. Und das kam so. 

Im frühen 19. Jahrhundert residierte in diesem direkt an der Traun gelegenen Haus die Salzfertigerfamilie Seeauer. 

Salzfertiger waren immens wohlhabende Großkaufleute, die das im Innergebirge abgebaute Salz dem sogenannten „Kammergut“ - habsburgischer Privatbesitz - nicht staatlich! - abkauften und dann auf eigene Kasse die Flüsse hinab zu den großen Städten transportierten. Dieses Salz wurde vom Salzoberamt in Gmunden verwaltet. Daraus entstand später dann das „Salz-Kammergut“.

Noch später wurde Ischl ein Kurort. Der geschäftstüchtige Salzfertiger Wilhelm Desiderius Seeauer begann damit, seinen riesigen gotischen Kasten etwas unbeholfen zu „barockisieren“ und an hochgestellte Kurgäste zu vermieten. Am bedeutendsten wurde ein nicht mehr ganz taufrisches Ehepaar aus der besten Familie des Landes: Erzherzog Franz-Carl und seiner Gemahlin Erzherzogin Sophie. 

Erst nach sechs Jahren Ehe kam - offensichtlich durch die Ischler Kur beflügelt - der erste Sohn zur Welt: Franz Joseph, der spätere Kaiser.

Die Familie blieb Ischl 50 Jahre lang treu und wohnte ab dem Jahr 1834 jeden Sommer mit ihren „Salzprinzen“ im ersten Stock dieses altehrwürdigen Hauses mit seinen gotischen Grabendächern.

Desiderius Seeauer wurde im Jahr 1843 auch Bürgermeister von Ischl. Im August 1853 fand schließlich in seinem Haus ein weltgeschichtlich bedeutendes Ereignis statt, nämlich die Verlobung von Kaiser Franz Joseph mit Elisabeth in Bayern. Am heute noch existierenden filigranen Balkon des Seeauerhauses zeigte sich damals das junge Paar dem jubelnden Volk.

Als die Eltern des Kaisers im Jahr 1878 verstorben waren, wurde das uralte Seeauersche Salzfertigerhaus schließlich zum „Hotel Austria“ hochgeadelt.

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Der heutige #artsunday Beitrag zeigt den bizarren Der heutige #artsunday Beitrag zeigt den bizarren hochhistoristischen „Franz-Karl-Brunnen“ in Bad Ischl aus dem Jahr 1881.

Es ist eine neugotische Brunnenanlage aus Sandstein über einem dreieckigen Grundriss. Auffällig ist der extrem hohe Stufensockel, aus dem drei sechseckige Brunnenbecken herauswachsen. Alle Zutaten des historischen Romantizismus sind hier vorhanden: Zweischwänzige Drachen als Wasserspeier, ein hoher verzierter Fialturm, Bronzestatuen der „Urberufe“ des Salzkammerguts. etc. pp.

Entwerfer des Ungetüms war Hans Greil, der erste Direktor der Hallstätter Fachschule. 

Diese wurde vom k.u.k. Handelsministerium kurz nach der großen Börsenkrise des Jahres 1871 - dem abrupten Ende der Gründerzeit - als Fachschule für Holzindustrie und Marmorbearbeitung gegründet. Damit wollte man einerseits dem Problem der Jugendarbeitslosigkeit vor Ort entgegenwirken und andererseits die lokalen Vorkommen von Holz und Buntkalksteinen kreativ aufschließen. Der Brunnen sollte zum Schaustück dieser neuen Fähigkeiten vor Ort werden.

Der Entwurf entstand bereits im Jahr 1877 als Gedenkbrunnen zum 50-jährigen Jubiläum von Erzherzog Franz-Karl als Kurgast in Ischl. Dieser war der Vater der beiden „Salzprinzen“ und späteren Kaiser Franz-Joseph und Ferdinand-Maximilian.

Leider starb Franz-Karl kurz nach seinem Jubiläum. Damit wurde der Brunnen zum Denkmal für die Kaisereltern umgedeutet, die ja für die Entwicklung von Ischl von größter Bedeutung waren.

Im Jahr 1879 wurde mit den Arbeiten begonnen, zwei Jahre später war der Brunnen dann fertig. 

Die Steinarbeiten schuf die Linzer Dombauhütte und die Bronzeteile die K.u.K. Kunst-Erzgießerei Wien: „viribus unitis“ eben. Ursprünglich hatte der Brunnen auch eine Gusseisen-Umzäunung, die aber im 2. Weltkrieg verschwand.

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Franz Joseph I., der erzkatholische Kaiser von Ös Franz Joseph I., der erzkatholische Kaiser von Österreich, verbrachte bekanntermaßen ab dem Jahr 1854 alle seine Sommer in Ischl. Er hielt sich dabei in der Kaiservilla auf, in den Wäldern auf der Jagd oder -  jeden Sonntagmorgen - bei der 7-Uhr-Messe in der Kirche.

Dass dem Kaiser dafür eine 3.000 Personen fassende, würdig-repräsentative k.k. Hofpfarrkirche zur Verfügung stand, verdankte er seiner Ururgroßmutter Maria Theresia. Und das kam so.

Schon früh - mindestens seit dem Jahr 1320 - gab es in Ischl eine Kirche. Sie gehörte dem Bischof von Passau und finanzierte sich durch eine Pflichtabgabe, die alle mit Salz beladenen Schiffe, welche bei Ischl entlang der Traun vorbeikamen, entrichten mussten. Die Kirche wurde dafür dem Heiligen Nikolaus geweiht, dem Schutzpatron der Schifffahrt: ein durchaus praktischer Deal. 

Zwischen 1577 und 1600 war diese Kirche dann - wie damals fast überall in Österreich - evangelisch-lutherisch. 

170 Jahre später wurde die alte Kirche bis auf den gotischen Turm abgerissen und eine neue, nun viel größere und nun wieder rein katholische Kirche gebaut: kurzerhand auf dem früheren Friedhof, aber in Bauangelegenheiten war die Kirche ja noch nie sehr zimperlich. 

Auftraggeberin war Maria Theresia, die den Bau als Eigentümerin des (Salz)-Kammergutes auch bezahlte. Man wählte dafür teilweise schon den damals gerade aufkommenden klassizistischen Stil. Die auffallend wohlproportionierte Fassade mit ihrem rosaroten Rieselputz war mit ihrem fein ziselierten Schaustück im oberen Bereich vor allem auf Fernwirkung konzipiert. 

In aller Bescheidenheit ließ die Herrscherin ihre Privatinvestition auch in Form eines riesigen schwarzen Doppeladlers festhalten und folgendermaßen beschreiben: 

„Aus Frömmigkeit und Freigiebigkeit der Kaiserin“.

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Sie gehört zwar nicht unmittelbar zur Sphäre der Sie gehört zwar nicht unmittelbar zur Sphäre der Architektur, baut aber trotzdem immer mit: Die Farbe ist ein visuell immerzu präsentes und daher bedeutendes Merkmal von Bauwerken.

Viele berühmte und aufgrund ihrer speziellen Farbigkeit ikonische Bauwerke waren jedoch oft farblich auch schon ganz anders gestaltet: Schloß Schönbrunn etwa hatte ursprünglich eine orange-rötlich-rosarote hell-dunkel Färbelung. Zu Maria Theresias Zeiten war das Schloss dann Ockerfarben, später hellgrau-grünlich. Das „Schönbrunnergelb“ ist eigentlich eine Erfindung des 20. Jahrhunderts.

Auch das hier zu sehende frische Reseda-Grün etwa wird in Wien fälschlicher Weise als ikonisches Otto-Wagner-Stadtbahn-Grün angesehen. Neue Forschungen haben aber gezeigt, dass die berühmten Wagnerschen Sonnenblumengeländer in 115 Jahren rund 15-mal neu gestrichen wurden: also alle fünf bis zehn Jahre. Der erste resedagrüne Anstrich der Geländer kam in den 1950er Jahren, ein damals üblicher Grundanstrich für Maschinen und technische Anlagen. 

Der ursprüngliche Farbton der Stadtbahnelemente war - Traditionalisten bitte festhalten - Hellbeige. Karl Kraus fand für die Entzauberung scheinbar ewiger Wahrheiten den gültigen Satz: 

„Ich muß den Ästheten eine niederschmetternde Mitteilung machen: Alt-Wien war einmal neu.“

Das bei diesem einfachen Stadthaus zur Anwendung gekommene Resedagrün entstammt ursprünglich einer Pflanze namens Reseda, auch Wau genannt. Der lateinische Name bedeutet ‚stillen‘ oder ‚lindern‘. Es ist also eine heilende Wirkung mit diesem Farbton verbunden: etwas, was unseren optisch und farblich verwüsteten Orts-Bildern durchaus gut täte.

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Außer einer starken, vielleicht sogar turmartigen Außer einer starken, vielleicht sogar turmartigen überhöhten Betonung von Gebäudeecken hatten die Gestalter des Historismus auch noch einige andere Möglichkeiten zur Verfügung, um ein Haus so richtig in Szene zu setzen.

Bei diesem Jahrhundertwende-Haus zum Beispiel ist die Ecke nur sehr schwach betont. Die Rundung diente hier zudem nicht einer selbstbewussten städtebaulichen Setzung, sondern wurde vor allem zum Ausgleich eines „Mangels“ benötigt. Eine der beiden Flanken des Wohnhauses ist nämlich nicht symmetrisch: Die Rundung wurde daher vor allem zum optischen Ausgleich dieser „Unvollständigkeit“ benötigt.

Wesentlich an diesem Entwurf ist jedoch nicht die Ecke, sondern die beiden - nun symmetrischen - Fassaden, die mit weithin sichtbaren Überhöhungen auf die Möglichkeit freier Wirkungsfelder am Standort reagieren. 

Anstatt also die Ecke mit einer turmartigen Überhöhung oder ähnlichem zu betonen, inszenierte man hier lieber die Seitenteile des blockhaft wirkenden Hauses. 

Die wesentliche Maßnahme ist vor allem im Attikabereich zu sehen. Die horizontale Linie der Dachgesime wird hier nämlich durch markante Wandscheiben durchbrochen. Vor diesen Wandscheiben sitzen dreiachsige - also durch drei nebeneinander liegende Fenster gegliederte - Mittelrisalite, die zudem obenauf mit einem flachen, klassizistischen Dreiecksgiebel abgeschlossen wurden. 

Das Ziel der ganzen Übung? Fernwirkung und Würde, Besser sein als die Nachbarn, aber alles mit Mass und Ziel.

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„Fake News“ sind - das wissen wir Heutigen all „Fake News“ sind - das wissen wir Heutigen alle - manipulativ verbreitete, vorgetäuschte Nachrichten. Der Duden spricht von „in manipulativer Absicht verbreiteten Falschmeldungen“.

Fake News gibt es aber nicht nur in Medien, im Internet und anderen sozialen Netzwerken oder als politischen Kampfbegriff, sondern „Fake News“ gibt es auch bei Fassaden. Solche falschen Fassaden täuschen dann etwas anders vor, als sie eigentlich sind. 

Dieser einfache, aber hübsche Streckhof etwa entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als - eine Garage! Die zwei Fenster sind nur aufgemalt und rundherum kann man die feine Fuge des Garagentors erkennen. 

Falsche Fassaden haben eine lange Tradition: Die „griechischen Tempel“ von Petra etwa, nur scheinbar vorhandene Krankenreviere in Straflagern, für Staatsbesuche herausgeputzte Innenstädte mit nur einseitig gestrichenen Gebäuden oder mit Fototapeten beklebte leerstehende Geschäfte erzeugen allesamt „Fake Houses“. 

Das sprichwörtlich gewordene Vorbild all dieser Fassadenmanipulationen war das berühmte „Potemkinsche Dorf“, bei dem der russische Feldmarschall Grigori Alexandrowitsch Potjomkin angeblich Kulissen von Dörfern aufgestellt und diese mitsamt den vermeintlichen Bewohnern von einem Ort zum nächsten transportieren habe lassen. 

Ziel des ganzen Aufwands wäre es gewesen, die Zarin Katharina auf einer Inspektionsreise durch Russland über den Wohlstand ihres Reiches zu täuschen. 

Leider ist diese schöne Geschichte auch nur „Fake News“: So kann man sich eben täuschen.

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Die Batthyánygruft in Güssing ist die nach der W Die Batthyánygruft in Güssing ist die nach der Wiener Kaisergruft zweitgrößte private Gruft Österreichs. Seit dem Jahr 1590 werden hier Mitglieder einer interessanten Familie beigesetzt, die mehr als einmal in der Geschichte die Seiten zwischen Österreich und Ungarn oder zwischen katholisch und evangelisch gewechselt hat. 

Der an die Südfront der Kirche angedockte, stattlich-klassizistische Portalbau aus der Zeit um oder vor 1830 markiert den heutigen Eingang in die Gruft. 

Der eigentliche Zugangsbau ist ein schlankes hohes Gebäude - vergleichbar etwa mit einer Kapelle - dem ein massiver, pylonenartiger Torbau aus schräggestellten, grünen Steinplatten als Gruftzugang vorgesetzt wurde. 

Auf diesem wuchtigen Portal, das sich in seiner Gestaltung vermutlich von den Berichten aus Napoleons Ägypten-Feldzug inspirieren ließ, sitzt in einem solcherart entstandenen Giebelfeld eine etwas überproportioniert wirkende plastische Gruppe mit zwei Wappen.

In der eigentlichen Gruft - eine  weitläufige, kreuzförmige Abfolge von Räumen unter der Kirche - stehen ca. 100 Särge. 

Der erste Fürst aus dieser Familie liegt genauso hier wie der siebente Fürst, der berühmte und wohltätige Arzt Ladislaus Batthyány-Strattmann, der im Jahr 2003 seliggesprochen wurde. Im Magen und im Tod kommt eben alles wieder zusammen.

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Der heutige #artsunday Ausschnitt zeigt eine Ansic Der heutige #artsunday Ausschnitt zeigt eine Ansicht der oberitalienischen Stadt Bologna von Thomas Salmon aus dem Jahr 1750.

Der etwa 95 x 150 mm kleine Kupferstich hat den Titel „LA CITTÀ DI BOLOGNA CAPITALE DEL BOLOGNESE NELLO STATO ECCLESIASTICO“ und erschien im Buch "Lo stato presente di tutti i paesi e popoli del mondo naturale, politico e morale".

Thomas Salmon war Engländer, Historiker und weitgereister Autor, der im 18. Jahrhundert bis nach Westindien kam. Zwischen 1739 und 1740 begleitete er dann den britischen Marineoffizier George Anson sogar auf eine Reise rund um die Welt. 

Die Ansicht von Bologna - der roten Stadt - erschien zehn Jahre später gemeinsam mit anderen Veduten als Dokumention dieser Weltreise. 

Man sieht die hinter einer Stadtmauer dicht gedrängte Stadt, davor unbebaute Wiesen mit Obstbäumen und auf den Hügeln im Hintergrund Kirchen und Herrenhäuser. 

Im Zentrum jedoch stehen die vielen mittelalterlichen Geschlechtertürme der roten Stadt, mit den berühmten, nebeneinander stehenden schiefen Türmen „Garisenda“ und „Asinelli“ im Zentrum.

Zwischen dem 12. und dem 13. Jahrhundert entstanden in der Stadt etwa 180 solcher nadelartige Türme, deren Funktion noch nicht vollständig erforscht ist. Es wird vermutet, dass adelige Familien sie in der Epoche des Investiturstreits - „Hi Welf, hi Wabling“ - sowohl als Angriffs- als auch als Verteidigungsmittel nutzten, sich kämpfend in schwindelnder Höhe wie Tarzan hin und her schwingend.

In meinem Buch „Weltarchitektur en Miniature“ (Band #013 meiner Reihe „Schönheit der Dinge“) habe ich die beiden Türme etwas ausführlicher beschrieben. 

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Eine ganz ähnliche städtebauliche Situation wie Eine ganz ähnliche städtebauliche Situation wie gestern, wieder ein Eckhaus mit einer turmartigen Erkerlösung, aber diesmal die gedrungene Variante, ohne Aufsatz und Überhöhung, aber genau so wirkmächtig.

Die mächtige „runde Ecke“ - ein Oxymoron - birgt hier große Zimmer. Über Konsolen und einen weit ausladenden Balkon wächst der Eckturm-artige Erker hier aus der Baumasse heraus. 

Die „Ecke“ wurde formal ganz anders aufgelöst als die beiden Seitenfassaden. Die unteren beiden Geschosse werden durch eine über beide Stockwerke reichende sogenannte Kolossal- oder Riesenordnung zusammengehalten, das oberste Geschoss wiederum erhielt schlanke, elegante Hermen, die ein übermächtiges Gebälk „halten“ müssen: ein auf die Spitze getriebener Widerspruch.

Alles an diesem Wohnbau ist klassizistisch, bis hin zu den wässrig-unterkühlten Farben. Aus solchen linden Grüntönen bestehen vor allem klassizistische russische Städte wie St. Petersburg. Mag sein, dass es hier einst sogar biographische Verflechtungen aus diesem Raum zu diesem eleganten Wohnbau am Augarten gab.

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„Es wird ja kein Eckhaus kosten.“ Diesen Spruc „Es wird ja kein Eckhaus kosten.“ Diesen Spruch hörte man früher, in der Zeit der extrem rasch wachsenden historistischen Stadt, oft. 

Das Eckhaus war ein begehrtes soziales Statussymbol. Man musste dafür als Bauherr zwar zwei Fassaden bezahlen, bekam dafür jedoch einen eigentlich unbezahlbaren Mehrwert: nämlich die Ecke als Repräsentationsfläche im öffentlichen Raum. 

Diese Kommunikation mit der Öffentlichkeit- zb. mittels einer gestalterisch eleganten Ausformulierung einer Hausecke - ist durchaus gleichzusetzen mit aktuellen Diskursen heutiger Immobilienentwickler in sozialen und über bezahlte Bildanzeigen in Printmedien.

Die Ecke dieses Hauses wurde als schlanker, turmartiger Erker gestaltet. Die darin liegenden Zimmer waren zwar relativ klein, erhalten aber aus drei Himmelsrichtungen Licht. Die Überhöhung dieser Ecke mit einem fein ziselierten, pavillonartigen Türmchen hatte keinerlei merkantile Funktion, sondern diente ausschließlich der städtebaulichen Verortung des Projektes im Straßenraum: Was weithin sichtbar ist, ist eben mehr wert. Der einzige Unterschied zu den Turmbauern unserer Tage ist nur der Maßstab.

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Das Haus - so könnte man sagen - ist das Problem Das Haus - so könnte man sagen - ist das Problem des Gartens. Gute Häuser berücksichtigten diesen Aspekt und halten sich daher wohltuend zurück. 

Wenige Farben - Hellgrau, Weiß, Rotbraun und Dunkelbraun - und wenige Formen - eine Art „abgerundetes“ Dach, ein Wechsel zwischen Glatt-und Rieselputz, vertraute Streckhof-Proportionen - wirken hier zusammen. 

Haus und Garten sind innig miteinander verwoben. Die zarten, leicht ornamentierten Krippgitter-Zäune aus der Zeit um die Jahrhundertwende unterstützen das Spiel von Vorder- und Hintergrund perfekt.

Im Mai, da schießen die Gärten ins Kraut. Ein Lob für diejenigen Häuser, die dann elegant „einen Schritt zurücktreten“ können.

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Bauvorhaben haben manchmal das Potential, Besitz v Bauvorhaben haben manchmal das Potential, Besitz von einem zu ergreifen. Man kann von Häusern also durchaus besessen sein. 

Niemand drückte das poetischer aus als Serge Lutens, der Ästhet, Filmemacher und vielleicht grösste Parfumeur aller Zeiten, der über sein Haus in Marrakesch einmal sagte:

„Das Haus war im selben Zustand wie ich - eine Ruine. Aber es war meine Rettung. Seither lebe ich nur noch für das Haus. Ich bin sein Schuldner, ein Obdachloser in einem Palast.“

So wie Lutens hält auch mich ein geheimnisvolles Haus gefangen, das angeblich alles mögliche schon war: ein Lager, ein Armenhaus, ein Offizierskasino, womöglich gar eine kaiserliche Poststation, wer weiß, was noch alles auftauchen wird.

Das Haus ist jetzt mal statisch gesichert, es wurde professionell befundet, nun kommt die schöne Phase des „Schälens“ (@stenger_markus ). 

Freunde haben mir Spacheln geschenkt, große, kleine, da stehe ich nun und schäle Schichten um Schichten von Kalkfarben ab, bis hinunter auf eine erste, feste, weiße, barocke Schicht: den Urgrund des Hauses.

Etwa zwanzig Farbschichten sind vorhanden. Wenn zum Beispiel alle fünfzehn Jahre frisch ausgemalt wurde - weil die Mode gewechselt hat, weil die einen „Mullatsag“ feiernden Ödenburger Dragoner die Einrichtung zerstört haben oder oder oder - wäre hier ein farbiges Gedächtnis von etwa 300 Jahren anzunehmen. 

Immer aber wurde Kalkfarbe über Kalkfarbe gestrichen, manchmal mit Walzenmuster, manchmal ohne. 

Folgende Farben habe ich bisher zeitlich absteigend gefunden: Fleischfarbe mit blau-orangen Palmetten, Sandfarbe, Mint, Grau mit dunkelblauen Palmetten, Grünrau, Hellgrau, Elfenbeinfarbe in mehreren Schichten, Graubeige mit einer Art dunklem Leopardenmuster und - als älteste Schicht - ein leicht gebrochenes Weiß. Es bleibt spannend.

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Dieses fantastische, hohe und schlanke Bauwerk aus Dieses fantastische, hohe und schlanke Bauwerk aus dem 15. Jahrhundert ist in seiner schlichten Abstraktheit eines der schönsten spätgotischen Bauten Niederösterreichs. Begleitbauten in Dürer-Stichen sehen genau so aus. 

Das vermutlich um 1497 fertiggestellte Bauwerk gilt als Werk des Wiener Neustädter Stadtzeugmeisters Werpacher. Das Gebäude war ursprünglich wohl Teil einer Wehrmauer und soll damals auch noch ein kleines Haus mit einem runden Turm beigestellt gehabt haben.

Später diente das Objekt als Subkirche der daneben stehenden gotischen Pfarrkirche. 

Im Laufe der Zeit verfiel das Bauwerk jedoch fast vollständig. Im Jahre 1783 kaufte es ein örtlicher Bäckermeister um 50 Gulden und wollte die Steine als Baumaterial verwenden. Auf Bitten seiner kranken Frau ließ er von seinem Vorhaben jedoch ab. Der ruinöse Bau blieb erhalten. 

Die Reste der alten Wehrmauer wurden nach 1840 abgerissen. Um 1880 herum wurde die Ruine restauriert und neuerlich geweiht. 1968 wurde sie wieder renoviert aber nun nicht mehr geweiht. Zur Zeit ist sie wieder mal geweiht und fungiert als Herz-Jesu bzw. Sebastianskapelle. 

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Die Wiener Modernität der Nachkriegszeit war eine Die Wiener Modernität der Nachkriegszeit war eine Verhaltene. Hier nützte man vor allem die damals geltende Wiener Bauordnung aus, schaffte auf Grund reduzierter Raumhöhen sechs Geschosse, wo der Historismus nur fünf erreicht hätte und konsumierte die Wiener Erkerregel, wonach ein Drittel der Fassade an einer gewissen Höhe über dem Gehsteig als „Erker“ vor die Baulinie vorspringen darf. So weit, so gut. Alle Bauten dieser Zeit sehen so ähnlich aus.

Die Architektur kommt hier gleichsam durch die Hintertür. Der Erker auf der Schauseite wird hier nämlich mit einer ganz geringfügigen Bewegung auch auf der anderen Seite nachvollzogen. Wenige Zentimeter - offensichtlich eine Toleranz innerhalb der Baulinie - reichen hier aus, um aus einem Erker einen gedrungenen Turm zu machen. Eine durchaus raffinierte Geste: Die Anschlüsse zu den beiden Nachbargebäuden erscheinen dadurch nämlich niedriger, obwohl sie es nicht sind.

Alle „Details“ dieses Hauses konzentrieren sich im Bereich dieses Turmes. Es sind dies zum einen französische Balkonfenster - elegante Vorläufer der heute überall grässlich wie aufgeplatzte Eiterbeulen auf den Fassaden sitzenden Balkone. Zum anderen gibt es nur am Turm Werksteinumrandungen der Fenster, ebenfalls eine elegante Geste in Richtung des Stadtraums. 

Schlussendlich wird aus dem Nachteil der asymmetrischen Gestaltung des Turmes durch ein über fünf Geschosse gehendes Sgraffito - eine Art Geschichte des nahen Wien-Flusses - ein visueller Höhepunkt gemacht. Kunst kann so etwas.

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Der heutige #artsunday Ausschnitt zeigt einen Teil Der heutige #artsunday Ausschnitt zeigt einen Teil der Stadt Eisenstadt, wie sie gegen Ende des 16. Jahrhunderts ausgesehen haben mag. 

Der spätere Martins-Dom steht als Ruine da. Die Stadt ist mit einer Stadtmauer umgürtet. Vor der Stadtmauer sieht man Wasser: eine Art Stadtgraben als Teil der Verteidigungsanlagen. Es gibt außerdem eine kleine Vorstadt außerhalb der Stadtmauern. 

Am interessantesten ist hier wohl das „alte Stadttor“ - einer von lediglich zwei Zugängen in die Stadt. 

Es ist ein brückenartiges Verteidigungssystem mit einer klaren Struktur. Man betritt die Anlage durch einen weit nach vorne geschobenen, gedrungenen Torturm und gelangt über einen Hof zu einem zweiten Torturm. Dahinter befindet sich eine ovale „Barbarkane“ als weiterer Check-Point. Von dort aus gelangte man erst zu einem von zwei Türmen flankierten Stadttor und damit in die Stadt. 

Die Anlage wurde Mitte des 19. Jahrhunderts als Verkehrshindernis abgebrochen. Bei Umbauarbeiten haben wir vor Jahren in einem Stadthaus die vermutlichen Fundamente eines dieser Türme gefunden.

Der Urheber dieser Stadtvedute war der aus Antwerpen stammende flämische Miniaturmaler und Kupferstecher Jacob Hoefnagel. Er war der Sohn eines im gleichen Metier tätigen Vaters, wurde im Jahr 1602 Kammermaler von Kaiser Rudolf II. in Prag, wo er 12 Jahre später auch das Bürgerrecht erhielt. Als er aber im ausbrechenden 30-jährigen Krieg die falsche Partei ergriff, wurde er vom Kaiser zum Tode verurteilt. Er floh nach Holland, wo er dann auch starb. 

Die Eisenstädter Ansicht erschien um 1618 im sechs-bändigen „Braun-Hogenberg'sche Städtebuch“ in Köln. Schon Hoefnagels Vater Georg hat für dieses gewaltige Bildwerk viele Vorlagen gezeichnet. Die Eisenstädter Ansicht entstand vermutlich im Jahr 1617.

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Der Typus der klassischen Wiener „Zinskaserne“ Der Typus der klassischen Wiener „Zinskaserne“ wurde über sehr lange Zeiträume hinweg gebaut: von den Türkenkriegen bis in die Gründerzeit. 

Solche Häuser bewohnten mietende Arbeiter und bürgerliche Hausherren gemeinsam. Das Erscheinungsbild dieser Gebäude repräsentierte jedoch bürgerliche Tugenden wie Bescheidenheit, Sparsamkeit etc. Der Fassadenschmuck etwa war immer äußerst zurückhaltend: hier sind es lediglich Lünetten über den Fenstern des Erdgeschosses. Dieses Bauen ohne jede Überladung wurde als angemessen für einen bürgerlichen Bau empfunden.

Die gewollt schlichte Bauweise sorgte auch für eine Anonymisierung der Bewohner nach außen hin. Alle Geschosse waren gleich gestaltet und damit wurde auch keine der dahinter liegenden Wohnungen besonders hervorgehoben. 

Die formale Ähnlichkeit jener Wohnhäuser mit zeitgleichen  Fabriksbauten und die gleichartige Gestaltung der Geschosse wurden daher zu den wichtigsten Gestaltungsmerkmalen biedermeierlicher Fassaden.

Durch die politischen Ereignisse des Revolutionsjahres 1848 begannen Arbeiterklasse und Bürgertum - die bis dahin solche Gebäude zwar gemeinsam, aber hierarchisch sorgsam separiert bewohnt hatten, baulich getrennte Wege zu gehen. 

Die Arbeiterklasse wandte sich nach der Revolution von den bürgerlichen Hausherrn ab und bezogen statt dessen in anonymen Zinshäusern Quartier.

Dass viele Fassaden jener Zeit von ihren bürgerlichen Hausherren als Ausdruck ihrer Kaisertreue im kaiserlich-josefinischen Ockerton gefärbelt wurden - später zum „Schönbrunnergelb“ verniedlicht - änderte sich nach der verlorenen Revolution ebenfalls. Das Zeitalter der klassischen Wiener Zinskasernen war vorüber. 

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Frühe Kirchen stehen fast immer auf landschaftsbe Frühe Kirchen stehen fast immer auf landschaftsbezogenen Plätzen: erhöht auf einer Kuppe, bei einer markanten Felsformation etc. pp. 

Die katholische Pfarrkirche hl. Nikolaus in Neumarkt steht auf genau so einem Klapf. Auf diesem Standort übt der Kirchenbau eine Art kontrollierender Aufsicht über das darunter liegende Schmalangerdorf und - darüber hinaus - weithin ins Tauchental aus.

Hier stand schon früh - schon für das Jahr 1289 gibt es diesbezügliche Erwähnungen - eine romanische Kirche als Teil eines Kirchen- und Burgengürtels gegen die Ungarn. Reste dieser Kirchenfestung - der alte „Niklasturm“ - sind vermutlich noch im Untergeschoss des heute barockisierten Kirchturmes vorhanden.

Ort und Kirche entstanden also bereis im Hochmittelalter durch bairische Siedler, im 16. Jahrhundert wurden dort auch Kroaten angesiedelt.

Die hier zu sehende gotische Kirche wird im Jahre 1438 beschrieben. Der verbliebene, etwas gedrungene Chor aus dieser Zeit beeindruckt durch seine Fensterlosigkeit, aber mehr noch durch seine fantastische Lage. 

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„Komm mit nach Varazdin, so lange noch die Rosen „Komm mit nach Varazdin, so lange noch die Rosen blüh’n,
Dort ist die ganze Welt noch rot, weiss, grün!“

Diesen populären Schlager aus der Operette „Gräfin Mariza“ von Emmerich (Imre) Kàlmàn pfiffen früher die Dienstmädchen in der Küche oder beim Betten machen. Das besungene Varaždin als Inbegriff des im Lied beschworenen, guten (ungarischen) Lebens liegt heute in Kroatien und auch dieses rot-weiß-grüne Haus ist heute nicht mehr in Ungarn, sondern in Österreich zu finden.

Was hier auffällt, ist zum einen die ikonische Farbigkeit dieser Häuser. Deren Rot (Dach) Weiß (Wände) und Grün (Fenster) wurden immer wieder mal im Sinne einer nationalen Haltung gedeutet. Die Hintergründe sind natürlich andere. 

Das strahlende Weiß ist einfach die Naturfarbe des eingesumpften Kalkes. Farbige Pigmente waren teuer und wurden daher - wenn überhaupt - sparsam auf der kleinen Strassenfassade verwendet, und auch dort hauptsächlich graue Erdpigmente.

Das Rot ist eigentlich ein Braunton - Englischrot wäre vielleicht die richtige Bezeichnung - und hängt ab von den chemischen Bestandteilen der lokalen Tonvorkommen.

Das Grün schließlich geht zurück auf die frühe Biedermeierzeit, wo man annahm, dass die grüne Farbe von Fenstern und Jalousien die Fliegen fernhalten würde. Dieses Grün wurde dann später im bürgerlichen Zusammenhang zum Ausdruck von Kultivierung und Distinktion: „Hinter grünen Jalousien leben“ war gleichbedeutend mit Vornehmheit. Dieses Lebensgefühl ahmte man auch auf dem flachen Land nach.

Aber auch meine Freude an den traditionellen pannonischen Bauten findet bei Emmerich Kàlmàn ihre Entsprechung, „denn meine Leidenschaft brennt heißer noch als Gulaschsaft/ Und in der Brust tanzt Herz mir Csárdás her und hin!“

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Äußerste Schlichtheit oder Einfachheit oder Besc Äußerste Schlichtheit oder Einfachheit oder Bescheidenheit strahlt dieses kleine traufständige - also parallel zur Straße orientierte - Haus aus. 

Weniger geht fast nicht. Die zwei Kastenfenster im Steingewände - ein Hinweis auf eine recht frühe Bauzeit - belichten gerade mal einen Raum: vermutlich die gute Stube. Alles andere erstreckt sich auf Streckhofart in die Tiefe des Grundstücks. 

Das halbe Fenster auf der anderen Seite könnte dem zufolge einen „halben Raum“ belichten: vielleicht ein winziges Austragsstüberl für die Alten? 

Richtig interessant ist hier aber das Eingangstor, das einen eigenen Baukörper vorgeschaltet hat, warum auch immer. Vielleicht die visuelle Erinnerung an einen Turm? 

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ÜBER DIE BUCHREIHE

SCHÖNHEIT DER DINGE

 

In der Buchreihe Schönheit der Dinge geht es um Architektur und ihre Randbereiche. Die einzelnen Bände sind zwischen 100 und 200 Seiten stark, bebildert und teilweise mit Zeichnungen des Autors versehen.

Neben seiner Autorentätigkeit ist Klaus-Jürgen Bauer Architekt, unterrichtet an Universitäten, hält Vorträge im In- und Ausland und ist als Juror, Kurator und Berater tätig.

Member of ICOMOS, ARCHITEKTUR RAUMBURGENLAND und PEN

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Klaus-Jürgen Bauer

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29 Jun

Just the best palace façade in Rome, that’s all. Peruzzi, Palazzo Massimo

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27 Jun

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26 Jun

Warum ein neues Buch präsentieren, wenn man gleich drei neue Bücher herzeigen könnte?

Diesen Donnerstag 30. 6. 2022 ab 18 Uhr in und vor der Architekturgalerie Contemporary in Eisenstadt! Mit Musik! Und Wein! Und Büchern!

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SpringernomicsSpringernomics@Springernomics·

6h

„The Grocery Trolley Race in Times of Covid-19: Evidence from Italy“ examines the effects of the first #COVID19 lockdown on #GroceryRetail in #Italy. Read the full paper in the current issue of Italian Economic Journal: https://rdcu.be/cQNum
cc: #EconTwitter @gab_rov

ArchitizerArchitizer@Architizer·

6h

The Romanian Athenaeum, Sistine Chapel and Peacock Room are a few standouts in a long list of buildings where ceilings are the star of the show. How can contemporary designers build on this legacy? https://architizer.com/blog/practice/details/statement-ceilings/?taid=62befdee3e1ad60001a9ac0c&utm_campaign=trueanthem&utm_medium=trueanthem&utm_source=twitter

kamilkazaniKamil Galeev@kamilkazani·

6h

Great article. I could only add that we tend to judge Russian capacities based on Soviet performance. Which may be wrong. In many respects modern Russia may be closer to the pre-1917 Russian empire. That’s why it avoids a mass mobilization – too risky

https://www.theatlantic.com/ideas/archive/2022/07/rethinking-russia-ukraine-international-political-power-military-strength/661452/?utm_source=twitter&utm_medium=social&utm_campaign=share

AestheticaMagAesthetica Magazine@AestheticaMag·

6h

„The idea that a colour or type of clothing affects masculinity made me want to spark new conversations…“

In this #AestheticaArchives feature, we explore how Lagos-based fashion brand Orange Culture is redefining the role of gender in clothing: https://bit.ly/3ueZzXx

EntreArchitectEntreArchitect@EntreArchitect·

6h

Is your mindset in alignment with success? https://entrearchitect.com/podcast/entrearch/unlock-your-full-potential-with-the-power-of-mindset?utm_campaign=meetedgar&utm_medium=social&utm_source=meetedgar.com #architecture #entrepreneur #design #success #business #profit #mindset

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