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Der Fassadenleser

der_fassadenleser

MEINE NEUE BUCHREIHE #SCHÖNHEITDERDINGE IST HIER ZU FINDEN:

Der Typus der klassischen Wiener „Zinskaserne“ Der Typus der klassischen Wiener „Zinskaserne“ wurde über sehr lange Zeiträume hinweg gebaut: von den Türkenkriegen bis in die Gründerzeit. 

Solche Häuser bewohnten mietende Arbeiter und bürgerliche Hausherren gemeinsam. Das Erscheinungsbild dieser Gebäude repräsentierte jedoch bürgerliche Tugenden wie Bescheidenheit, Sparsamkeit etc. Der Fassadenschmuck etwa war immer äußerst zurückhaltend: hier sind es lediglich Lünetten über den Fenstern des Erdgeschosses. Dieses Bauen ohne jede Überladung wurde als angemessen für einen bürgerlichen Bau empfunden.

Die gewollt schlichte Bauweise sorgte auch für eine Anonymisierung der Bewohner nach außen hin. Alle Geschosse waren gleich gestaltet und damit wurde auch keine der dahinter liegenden Wohnungen besonders hervorgehoben. 

Die formale Ähnlichkeit jener Wohnhäuser mit zeitgleichen  Fabriksbauten und die gleichartige Gestaltung der Geschosse wurden daher zu den wichtigsten Gestaltungsmerkmalen biedermeierlicher Fassaden.

Durch die politischen Ereignisse des Revolutionsjahres 1848 begannen Arbeiterklasse und Bürgertum - die bis dahin solche Gebäude zwar gemeinsam, aber hierarchisch sorgsam separiert bewohnt hatten, baulich getrennte Wege zu gehen. 

Die Arbeiterklasse wandte sich nach der Revolution von den bürgerlichen Hausherrn ab und bezogen statt dessen in anonymen Zinshäusern Quartier.

Dass viele Fassaden jener Zeit von ihren bürgerlichen Hausherren als Ausdruck ihrer Kaisertreue im kaiserlich-josefinischen Ockerton gefärbelt wurden - später zum „Schönbrunnergelb“ verniedlicht - änderte sich nach der verlorenen Revolution ebenfalls. Das Zeitalter der klassischen Wiener Zinskasernen war vorüber. 

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Frühe Kirchen stehen fast immer auf landschaftsbe Frühe Kirchen stehen fast immer auf landschaftsbezogenen Plätzen: erhöht auf einer Kuppe, bei einer markanten Felsformation etc. pp. 

Die katholische Pfarrkirche hl. Nikolaus in Neumarkt steht auf genau so einem Klapf. Auf diesem Standort übt der Kirchenbau eine Art kontrollierender Aufsicht über das darunter liegende Schmalangerdorf und - darüber hinaus - weithin ins Tauchental aus.

Hier stand schon früh - schon für das Jahr 1289 gibt es diesbezügliche Erwähnungen - eine romanische Kirche als Teil eines Kirchen- und Burgengürtels gegen die Ungarn. Reste dieser Kirchenfestung - der alte „Niklasturm“ - sind vermutlich noch im Untergeschoss des heute barockisierten Kirchturmes vorhanden.

Ort und Kirche entstanden also bereis im Hochmittelalter durch bairische Siedler, im 16. Jahrhundert wurden dort auch Kroaten angesiedelt.

Die hier zu sehende gotische Kirche wird im Jahre 1438 beschrieben. Der verbliebene, etwas gedrungene Chor aus dieser Zeit beeindruckt durch seine Fensterlosigkeit, aber mehr noch durch seine fantastische Lage. 

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„Komm mit nach Varazdin, so lange noch die Rosen „Komm mit nach Varazdin, so lange noch die Rosen blüh’n,
Dort ist die ganze Welt noch rot, weiss, grün!“

Diesen populären Schlager aus der Operette „Gräfin Mariza“ von Emmerich (Imre) Kàlmàn pfiffen früher die Dienstmädchen in der Küche oder beim Betten machen. Das besungene Varaždin als Inbegriff des im Lied beschworenen, guten (ungarischen) Lebens liegt heute in Kroatien und auch dieses rot-weiß-grüne Haus ist heute nicht mehr in Ungarn, sondern in Österreich zu finden.

Was hier auffällt, ist zum einen die ikonische Farbigkeit dieser Häuser. Deren Rot (Dach) Weiß (Wände) und Grün (Fenster) wurden immer wieder mal im Sinne einer nationalen Haltung gedeutet. Die Hintergründe sind natürlich andere. 

Das strahlende Weiß ist einfach die Naturfarbe des eingesumpften Kalkes. Farbige Pigmente waren teuer und wurden daher - wenn überhaupt - sparsam auf der kleinen Strassenfassade verwendet, und auch dort hauptsächlich graue Erdpigmente.

Das Rot ist eigentlich ein Braunton - Englischrot wäre vielleicht die richtige Bezeichnung - und hängt ab von den chemischen Bestandteilen der lokalen Tonvorkommen.

Das Grün schließlich geht zurück auf die frühe Biedermeierzeit, wo man annahm, dass die grüne Farbe von Fenstern und Jalousien die Fliegen fernhalten würde. Dieses Grün wurde dann später im bürgerlichen Zusammenhang zum Ausdruck von Kultivierung und Distinktion: „Hinter grünen Jalousien leben“ war gleichbedeutend mit Vornehmheit. Dieses Lebensgefühl ahmte man auch auf dem flachen Land nach.

Aber auch meine Freude an den traditionellen pannonischen Bauten findet bei Emmerich Kàlmàn ihre Entsprechung, „denn meine Leidenschaft brennt heißer noch als Gulaschsaft/ Und in der Brust tanzt Herz mir Csárdás her und hin!“

#schlager #operette „#gräfinmariza #rotweissgrün #ungarn #königreichungarn #burgenland #pannonien #pannonia #rettetdiestreckhöfe #grünejalousien #englischrot #falunrot #streckhof #streckhöfesanieren #streckhöfeeinlookbook #streckhöfe #streckhofinstitut #streckhöfe #streckhofsanierung #streckhoffürkinder #wortweit #architekturraumburgenland #kalk #sumpfkalk #altbau #altbauliebe #vernaculararchitecture #architektur #nationalarchitecture #epiteszet
Äußerste Schlichtheit oder Einfachheit oder Besc Äußerste Schlichtheit oder Einfachheit oder Bescheidenheit strahlt dieses kleine traufständige - also parallel zur Straße orientierte - Haus aus. 

Weniger geht fast nicht. Die zwei Kastenfenster im Steingewände - ein Hinweis auf eine recht frühe Bauzeit - belichten gerade mal einen Raum: vermutlich die gute Stube. Alles andere erstreckt sich auf Streckhofart in die Tiefe des Grundstücks. 

Das halbe Fenster auf der anderen Seite könnte dem zufolge einen „halben Raum“ belichten: vielleicht ein winziges Austragsstüberl für die Alten? 

Richtig interessant ist hier aber das Eingangstor, das einen eigenen Baukörper vorgeschaltet hat, warum auch immer. Vielleicht die visuelle Erinnerung an einen Turm? 

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Von Adolf Loos stammt das berühmte Bonmot, dass A Von Adolf Loos stammt das berühmte Bonmot, dass Architektur und Kunst eigentlich getrennte Spähren seien. Nur in zwei Bereichen, so Loos, sind beide Disziplinen beides: im Denkmal und im Grabmal. 

Man sollte diese kurze Liste vielleicht auch noch um das Gebäude des Wiener Musikvereins ergänzen. In der berühmten inneren Raumschale dieses Wunderbaus verschmelzen die Spähren nämlich regelmäßig vollständig. Dies geschah auch an diesem Wochenende, als der geniale #igorlevit im genialen Raum von Theophil Hansen - den Loos übrigens sehr schätzte! - geniale Musik räumlich-körperlich werden ließ. 

„Zum Raum wird hier die Zeit“ nannte dieses Verschmelzungsphänomen ein anderes musikalisches Genie, nämlich Richard Wagner. 

Aber auch die unterschiedlichen Fassaden des Musikverein-Gebäudes von Hansen sind um so vieles besser als das, was wir in der dortigen Umgebung - durchaus auf sehr hohem Niveau - zu sehen gewohnt sind. 

Der Zeitgeschmack der 1871 zu Ende gehenden Wiener Gründerzeit war historisch. Das bedeutete, dass Vorbilder aus der griechischen Antike in freier Anordnung zu neuen Bildern komponiert wurden. Niemand aber im damaligen Wien war so sattelfest im "hellenistischen“ Bauen wie Hansen, der viele Jahre als Architekt in Athen gelebt hatte.

Der frontale Blick auf einen  Seitenflügel zeigt das Meisterspiel Hansens. Unten ein dunkler, schlichter, grauer ( = ernster) Sockel, oben grau auf ziegelrot Pilastervorlagen, darüber dann als „leichter“ Abschluss Balustraden aus Terrakotta mit Statuen. 

Igor Levit ist kein Musiker und Theophil Hansen ist kein Architekt: Für beide wären die jeweiligen Attribute zu kurz gegriffen. Beide bevölkern in Wirklichkeit Zwischensphären, in denen Kunst und Architektur mehr Berührungspunkte haben als wir das in der profanen Welt gewohnt sind. Loos hatte also recht und unrecht zugleich. 

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Der heutige #artsunday Bildausschnitt zeigt eine s Der heutige #artsunday Bildausschnitt zeigt eine spätbiedermeierliche Szene auf einem Bauernhof. 

Alles an diesem auf grauem Karton gemalten und von einer unbekannten Person namens E. R. monogrammierten Aquarell im Querformat ist naiv. Es war definitiv kein akademisch ausgebildeter Maler, der dieses Aquarell gemalt hatte, sondern vielleicht ein begabter Lehrer oder ein durchziehender Student, der sich mit dieser Idylle sein Abendbrot verdient hat. 

Einige Merkmale können die Szene lokal und auch zeitlich verorten. Die Architektur des schönen, freistehenden Wohnhauses mit seinen Lünetten, den Eckquaderungen, dem bizarr geformten Kaminkopf und der rautenverzierten Doppeltüre führen uns formal wohl in die Oststeiermark und zeitlich in die Mitte des 19. Jahrhunderts. 

Ein weiteres Indiz verweist auf diesen Landstrich: Es sind Unmengen von Kürbissen (oder Melonen?), die hier gerade mit einem Ochsenwagen vom Feld geholt wurden und nun im Hof auf das auspressen warten. 

Reizende Details wie die Trachten, der hölzerne Brunnen oder die Hühnerleiter im Hintergrund  schaffen eine Art Wimmelbild für die Erforschung früherer Arbeitswelten.

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Streckhöfe. Erst dann, wenn zwei oder drei von ih Streckhöfe. Erst dann, wenn zwei oder drei von ihnen nebeneinander stehen, entfaltet sich ihre ganze strukturelle Pracht. Der vereinheitlichende kalkweiße Überzug verstärkt noch dieses Bild konzentrierter Schönheit. „Order and variety“, Ordnung und Abwechslung könnte hierfür eine Überschrift sein.

Wenn sich dann noch die einzelnen Höfe - so wie hier - in einem hervorragend reparierten Zustand befinden, dann ist das Streckhof-Glück perfekt.

Es sind dies Fragmente der ehemals flächendeckend vorhandenen „weißen Dörfer“, die früher die Welt rund um den Neusiedler See bestimmt haben. 

Frappant ist die Ähnlichkeit aller überlebenden Häuser auf dieser Seeseite. Ein relativ aufwändig gestaltetes Hauptgesims trennt Mittelteil und Dreiecksgiebel. Die restlichen Flächen werden lediglich durch breite Putzbänder strukturiert. Für die Ausführung dieser straßenseitigen Schaufassaden waren vaszierende Spezialisten zuständig, die den Bauern mittels einer Mustermappe Variationen klassizistischer Schmuckformen anboten. In den Giebelfeldern sitzen immer zwei Belüftungsöffnungen, weil in der Mitte eine von außen nicht sichtbare, verstärkende Stütze aus Ziegeln den Giebel mitträgt. Im Hof sieht man den Ansatz rundbogiger Arkaden, die von der Straße her über ein Gehtürl betreten wurden.

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Eine Hütte als Holz ist der Inbegriff für vieles Eine Hütte als Holz ist der Inbegriff für vieles: Rückzug, Gemütlichkeit, Einfachheit oder Naturverbundenheit. Hütten baut man sich in der Regel selbst, im Gegensatz zu Häusern, die heutzutage komplexe und komplizierte Maschinen sind. Die Hütte aber ist einfach ein vor der Witterung schützender Ort, der mit einfachen Mitteln und vermutliche für die Ewigkeit errichtet wurde: eine Art Hybrid aus Zelt und Haus. 

Die Hütte berührt zudem tiefliegende Seins-Schichten. Tatsächlich entstand das Wort „Hütte“ aus der indogermanischen Wurzel *hud* und steht damit im Zusammenhang mit Schutz, Haus, Haut, Hüten, Hut oder Obhut. Dieses urdeutsche Wort wurde später sowohl ins Französische als auch ins Englische als Lehnwort übernommen.

Hütten sind aber auch Zwitter zwischen funktional-bewusstlosem Bauen und Architektur, also einer idealistischen Bau-Idee. Besonders im späten 18. Jahrhundert hat die Idee einer „Urhütte“ als Ursprung der Architektur für gewaltige Diskussionen gesorgt. Der Priester, Literat, Historiker und Architekturtheoretiker Marc-Antoine Laugier SJ hatte diese damals ausgelöst. 

Bei diesem Purbacher Holzhaus sind es Merkmale wie Symmetrie, Proportion oder die schwarz-rote Farbe als Ausdruck von Modernität, welche diese hübsche Hütte eindeutig in der Sphäre der Architektur verankern lassen. Die extrem feingliedrigen Fenstersprossen, die innerhalb des symmetrischen Bildes mit feiner Klinge asymmetrisch gesetzten Öffnungen und zu guter Letzt - warum auch nicht - das als Abschluss in den First gesetzte Geweih sprechen jedenfalls eine eindeutige Sprache. 

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Der Wiener „Gürtel“ ist die am stärksten bef Der Wiener „Gürtel“ ist die am stärksten befahrene Landstraße Österreichs. Durch das ständige stop-and-go des Autoverkehrs geraten die Fassadenwände dieses Boulevards ins Hintertreffen, was eigentlich schade ist.

Der Gürtel, das war nämlich die Ringstraße des kleinen Manns, früher eine überaus begehrte und renommierte Wohnadresse. 

Er entstand im späten 19. Jahrhundert durch die Verbauung des Linienwalls rund um die Wiener Vorstädte. Im Jahr 1858 fing man die 76 Meter breite Trasse an - fast schon Pariser Dimensionen. Die Steuergrenze rückte weit nach außen und Wien war plötzlich - nach Paris und Berlin - die
drittgrößte Stadt Europas.

Die ersten Häuser am Gürtel entstanden ab 1863. Es wurde hier  durchgängig fünfgeschossig und durchaus im großen Maßstab gebaut. Dieses stattliche Haus etwa mit seinen Erkern und Türmchen umschreibt schon für sich alleine ein beachtliches Volumen: In Wirklichkeit ist dieses Haus vor der Station Alser Straße nur der rechte Flügel eines nach links über einen Verbindungsbau gespiegelten zweiten Teils und nimmt daher - aus einer Hand stammend - den ganzen Baublock ein. Das ist selbst für heutige Dimensionen eine gewaltige Baumasse.

Die Gestaltung ist der Vorstadt angepasst. „Fünfstöckiges Mährisch-Ostrau“ spöttelte Adolf Loos über solche nicht großstädtisch gestalteten Fassaden am Ring. 

Dieser gewaltige, früher reich verzierte Superblock - Reste davon sind in der Attikazone noch vorhanden - orientierte sich formal an der deutschen Renaissance. Richard Wagner, Georg von Schönerer, das Deutsche Volkstheater etc. lieferten die Hintergrundfolien für diese spätromantische Haltung. 

Dieses Haus symbolisiert damit einen „clash of cultures“, worin einige Widersprüche unaufgeklärt blieben: Kapitalistischer Superblock und zugleich gebautes „Hans-Sachs-Lebensgefühl“, das „unsere deutschen Meister“ ehren sollte: Wiener Leben vor 1900 eben.

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„Ring the bells that still can ring Forget your „Ring the bells that still can ring
Forget your perfect offering
There is a crack in everything
That's how the light gets in.“

Was Leonard Cohen in seinem Song „Anthem“ beschreibt, das trifft natürlich auch auf Gebäude zu. „There is a crack in everything“ bedeutet für Gebäude, dass ein Prozess der Entfestigung begonnen hat, der am Ende zur Auflösung des Bauwerks führen wird. 

Die steinernen Überlager sind bereits gebrochen, tiefe Risse ziehen sich durch die Mauermassen. Der Giebel sieht verschoben aus. 

So etwas wie „technische Abbruchreife“ gibt es nicht. Alles ist reparierbar. Wenn allerdings der Fortschritt der Entfestigung so weit fortgeschritten ist wie hier und man für so ein Gebäude auch keinen sinnvollen Verwendungszweck mehr findet, dann ist es wohl besser, es zu dokumentieren und dann gehen zu lassen. 

Der leider schon verstorbene Keramikkünstler und Philosoph Robert Schneider - Erfinder und Betreiber des Kulturzentrums „Cselleymühle“ - hat die Idee des Risses überhaupt zum künstlerischen Prinzip seiner Keramikarbeiten gemacht. Er erkannte, dass beim Werkstoff Keramik durch den Vorgang des Brennens immer eine Art „Riss“ entsteht. Schneider feierte daher solche „Risse“ mit seinen Klang-Objekten: „There is a crack in everything/ That's how the light gets in.“

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Die heutige Pfarrkirche Marchegg ist nur der - sch Die heutige Pfarrkirche Marchegg ist nur der - schöne - Schatten einer großen Idee, wegen der sie einst, vor etwa 760 Jahren, gegründet wurde. Und das kam so:

Nach dem Sieg über die Ungarn in der Schlacht „bei Kressenbrunn“ im Jahre 1260 beschlossen der böhmische König Przemysl Otakar II. und der Olmützer Bischof Bruno von Schaumburg unweit der Schlacht und direkt an der damaligen ungarischen Grenze eine starke Burg, eine riesige Stadt und eine respekteinflössende Kathedrale zu bauen.

Die neue Kirche sollte eine für damalige Begriffe gewaltige Kathedrale eines neuen großmährischen Bistums werden, das, so wie Prag, der Erzdiözese Olmütz unterstehen sollte.

Tatsächlich: Hier, im Weinviertel, entstand damals die erste Kathedrale im heutigen Nieder- und Oberösterreich. Dies war eine Sternstunde für die weitere architektonische Entwicklung des Landes. 

Geplant war eine dreischiffige Kathedrale nach südfranzösischem Vorbild. Allerdings wurden im Mittelalter nur der Chor und die Fundamente des Langhauses gebaut. 

Das berühmte Ende von König Ottokar auf dem Schlachtfeld sorgte dafür, dass die politischen Entscheidungen Österreichs aber nun nicht mehr in Böhmen gefällt wurden, sondern südlich der Donau, im habsburgischen Wien. Der Kathedralenbau von Marchegg kam zum Erliegen.

Im Zug der Ersten Wiener Türkenbelagerung wurden zudem große Teile dieses gewaltigen Fragments zerstört. Übrig blieb ein ergänzter hochmittelalterlicher Chor und eine große Staatsidee.

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Der heutige #artsunday führt in die Pfarrkirche M Der heutige #artsunday führt in die Pfarrkirche Marchegg, worin dieses Jugendstil-Meisterwerk zu finden ist. 

Die alte Kirche hatte in ihrer langen Geschichte zwei künstlerische Sternstunden. Die erste Sternstunde war der unvollendet gebliebene Bau der für damaligen Begriffe gewaltigen Kathedrale nach südfranzösischem Vorbild ab dem Jahre 1260. 

Die zweite Sternstunde ereignete sich im Jahr 1909, als ein Marchegger Priester anlässlich seines 25-jährigen Jubiläums den Wiener Architekten und Tischlermeister Hans Prutscher, Bruder von Otto Prutscher, mit dem Entwurf und Bau eines secessionistischen Nischenaltar beauftragte. 

Prutscher war Spezialist für Kirchen und Grabmäler und dabei deutlich von Otto Wagner inspiriert.

Bei seinem aufregenden Jugendstil-Altar setzte Prutscher eine Herz–Jesu–Statue vom Ende des 19. Jahrhunderts aus einem Vorgängeraltar ins Zentrum. Begleitet wird diese Figur eine Ebene tiefer von ebenfalls älteren Statuen verschiedener Heiliger. So weit, so gut.

„Wie“ aber Prutscher diese Figuren in die Gesamtanlage integrierte, das ist tief in die Gestaltungs-Trickkiste seiner Zeit hineingegriffen. 

Alles ist hier in Bewegung. Aus drei aufsteigenden Richtungen wird der kastanienbraun gestrichene Unterbau gespeist, eine Art Baum, bis sich jeder Ast auf verschiedenen Ebenen zu Plattformen weitet. 

Die Christus-Statue wiederum ist hinterlegt mit einer Art goldenem Pfauenkranz, in den zusätzlich noch ein Rosenkranz eingeflochten wurde. Das Mittelfeld mit seinen Klimt-artigen goldenen Blüten auf schwarzem Grund schafft den Hintergrund für die vergoldeten Figuren und umrahmt diese Statuen feierlich. Außen herum schließlich noch eine Art crazy Wolkenband mit Engelsköpfen, ganz außen ein weiteres Band mit goldenen Rosen. Das ist Wiener Secession vom Feinsten und eine ganz große „Sacro-Show“ an einem unerwarteten Ort.

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Das hübsche Barockschloss Marchegg ist zur Zeit S Das hübsche Barockschloss Marchegg ist zur Zeit Schauplatz einer niederösterreichischen Landesausstellung. Dazu wurde das Schloss geschmackvoll aufgehübscht und der prächtige Park - ein Naturjuwel - in Form gebracht. 

Die alte, von den Türken zerschossene Burg Marchegg kam im Jahr 1621 neben anderen Ländereien in dieser Gegend an die  ungarischen Grafen Pállfy aus Erdöd. Diese bauten über der Burg ein viereckiges Wasserschloss.

Etwa 100 Jahre später wurde dieses Kastell von Baumeister Christian Alexander Oedtl auf das heutige Aussehen barockisiert.

In den kommenden zwei Jahrhunderten jagten die Pálffys dort im Sommer gemeinsam mit den Habsburgern. Nach dem Ersten Weltkrieg wohnte man sogar dort.

Hinter dieser Idylle aus Natur und höfischer Architektur verbirgt sich allerdings in der Tiefe der Geschichte nichts weniger als eine echte städtebauliche Sensation. 

Stadt und Burg Marchegg wurden nämlich im Jahr 1260 vom Böhmenkönig Přemysl Ottokar II. nach mittelalterlichen Planungsgrundsätzen über ein Achsenkreuz gegründet. 

Marchegg wurde eine wichtige Grenzfestung gegen die wilden Ungarn und hatte damals nach Wien die zweitgrösste Stadtfläche Österreichs! Gebaut wurden aber nur eine gewaltige Stadtmauer, die Festung selbst sowie eine ziemlich große frühgotische Kathedrale - heute nur noch ein Fragment - , aber kaum Häuser. Die leere Stadt diente vor allem als Aufmarschplatz für Ottokars Ritterheer. 

Die Geschichte ging für Ottokar bekanntlich nicht gut aus. Sein Widersacher Rudolf v. Habsburg gewann die große Entscheidungsschlacht bei Dürnkrut. 

Marchegg nördlich der Donau hörte auf zu wachsen. Dafür wurde eine habsburgische Siedlung auf der anderen Donauseite immer größer: Wien.

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Frühere Archäologen brüsteten sich gerne mit de Frühere Archäologen brüsteten sich gerne mit dem Paradoxon, dass sie aus nur einem einzigen ergrabenen Artefakt - etwa einem Schalenrest - eine ganze Kultur rekonstruieren könnten. 

Ähnlich verhält es sich auch mit dem größten „Schatz“ des pannonischen Lebensraums: den Streckhöfen. 

Der Hof des gerne besuchten und von vielen heftig geliebten „Weinwerk“ in Neusiedl am See repräsentiert die Idee solcher Höfe auf regelhafte Art und Weise. Wären alle Höfe weg: Über diesen Einen könnte alles Wesentliche solcher Orte wiederhergestellt werden.

Auch die Zufügung von zeitgenössischer Architektur - ein Entwurf von Halbritter & Hillerbrand Architekten - ist im Weinwerk Burgenland kein idiosynkratischer Akt. Der Hof beweist, dass durch formale Ähnlichkeiten ohne Imitation aus der Zusammenfügung eines spätmittelalterlichen Ackerbürgerhauses mit einer zeitgenössischen Vinothek ein neues Ganzes entsteht. 

Architektur als soziale und integrale Disziplin kann so etwas leisten. Reparieren und Weiterbauen statt Wegreißen und Neubauen: Alles andere ist keine Option mehr.

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Hinter den prächtigen gründerzeitlichen und hist Hinter den prächtigen gründerzeitlichen und historistischen Häuserzeilen Wiens gibt es - unseren Blicken meistens verborgen - noch ein anderes Wien: Es ist die bizarre Welt der Wiener Hinterhöfe.

Ein einheitlich heller und warmer Grauton - die Farbe von Schlagobers - bestimmt diese Welten. Diese Farbe entsteht durch die den Verputzen beigemischten Wiener Sande. Es ist dies eine Strategie der Sparsamkeit. Das Verputzen mit den leicht färbenden Sanden ersparten den Bauherren nämlich eine zusätzliche Malschicht. 

Das Relief dieser Hofwände wird von ausgestülpten Stiegenhäusern und kurzen Seitenflügeln gebildet. Es sind seltsam abstrakte, durchfensterte Volumen, die in einem großen Gegensatz zu den ziselierten und durchgestalteten Straßenfassaden stehen. Diese Hinterhauswände erzeugen akzidentelle Reliefs voller Poesie, eine Art gebauter „Pittura Metafisica“, vergleichbar vielleicht dem großartigen „Salk Institute“ von Louis Kahn. 

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Einen Blick zurück auf die Anfänge Österreichs Einen Blick zurück auf die Anfänge Österreichs gewährt das Wasserschloss Kottingbrunn. Was heute idyllische Friedlichkeit und Harmonie vermittelt, dass war in seinen Gründungstagen der wichtigste Garant für das Überleben aller. 

Die alte Burg von Kottingbrunn war - wie überall in der feuchten Ebene südlich von Wien - auf Grund der Topographie eine Wasserburg. 

Die Anfänge der Burg liegen im Dunkeln. Möglicherweise stand hier um 1200 eine Burg in Holz-Erde-Bauweise. Die ältesten spätromanischen Baubefunde stammen jedenfalls aus der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts. Eine Fluchtburg entstand damals, mit zwei schweren Türmen, inmitten eines künstlich aufgestauten Gewässers. 

Sie ist Teil einer Burgenkette, die sich von Wien bis Neustadt hinzieht. Die Herren dieser Burgen waren vielfach miteinander verwandt: Der Herr von Burg Himberg und Kottingbrunn ist der Cousin des Herren von Burg Perchtoldsdorf und so weiter. 

Für die Bauern der Umgebung sind diese festen Burgen ein Segen: ein Ort zum Flüchten. Der bewusst festungsartige und ungeschlachte Ausdruck dieser romanischen Burgen südlich von Wien wurde zum Ausdruck von Beharrlichkeit: gekommen, um zu bleiben.

Das viergeschossige Schloss unserer Tage mit den zwei vorspringenden Türmen zeigt eine einheitliche barocke Gliederung. Außer der Blockhaftigkeit ist die Festung visuell verschwunden: Nur noch die beiden grimmigen steinernen Doggen, die den ursprünglichen Eingang ins Schloss über die Brücke „bewachen“, erinnern an diese Herkunft.

Der heutige Zustand und die höchst sinnvolle Nutzung des Areals als Gemeindeamt, Kultur- und Veranstaltungszentrum, Musikschule etc. ist das Ergebnis eines breit angelegten Bürgerbeteiligungsprozesses. Bei der Neugestaltung ging es um Aufenthaltsqualitäten, Mobilität, Barrierefreiheit oder Infrastruktur: Die alte militärische Bedeutung gehört der Vergangenheit an.

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Es ist immer wieder erstaunlich, wenn man unvermut Es ist immer wieder erstaunlich, wenn man unvermutet inmitten von Neubauten auf ein spätmittelalterliches Haus trifft.

Die Form des Hauses ist eigentlich zeitlos. Zwei Geschosse, etwas in die Länge gezogen und dann ein Satteldach als Abschluss. Der Mode der Zeit um 1550 entsprechend, wurden hier die Gebäudekanten mit rebaschenschwarz aufgemalten und Ocker umrandeten Quadern gestaltet. Es ging dabei um den Eindruck von Festigkeit. Das populäre Kirchenlied „Ein feste Burg ist unser Gott“, dessen Text vermutlich um 1529 von Martin Luther geschrieben wurde, könnte durchaus auch als architekturtheoretisches Stimmungsbild für das bürgerliche - und damit protestantische - Bauen in jener Zeit angesehen werden.

Das Haus ist vermutlich aus Stein gebaut. Die relativ frei - „mit Feenhand“ - in das Fleisch des Bauwerks gefügten Fenster haben zumindest allesamt Steingewände. 

Typisch ist hier auch das freie Vor- und Rückspringen der hofseitigen Fassaden. Es entstehen Auf- und Abgänge, überdachte Zonen, erkerförmige Wohnraumerweiterungen. Was wir als romantisch ansehen würden, entsprang alles heute meist vergessenen Funktionen des Bewirtschaftens. 

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Der heutige #artsunday Bildausschnitt zeigt eine A Der heutige #artsunday Bildausschnitt zeigt eine Ansicht der istrischen Kleinstadt Lovran/ Lovrana aus dem Jahr 1931. 

Als Fotograf wird rückseitig ein U. Schank oder auch V. Schantl (?) genannt. Die Aufnahme entstand im Oktober, was an den tiefen Schatten bemerkbar ist. Lovran - italienisch Laurana, deutsch Lauran - das ist schon der Süden: Lichte, immergrüne Pinienwälder, Edelkastanien und mildes Klima. Der Name der Stadt leitet sich nicht umsonst vom Lorbeer ab.

Die Szene ist menschenleer. Es ist die vortouristische Ära. Man fühlt sich 1931 von Wien aus in Lovran noch heimisch: Der große gemeinsame Staat ist noch Teil der Lebenserinnerungen aller und kein ferner Abglanz wie heute.

Die kleine, früher sogar befestigte, mittelalterliche Stadt ist venezianisch geprägt und aus Stein gebaut. Steinbauten sieht man, steinerne Fenstergewände und Fassadenschmuck aller Art aus Stein: Eine Piazza aus Kalkstein. Nur die halbgeschlossenen Fensterläden sind aus Holz. Ein Lebensgefühl. Mehr “Italianita“ ist kaum vorstellbar. 

Der Aufstieg des bis ins 7. Jahrhundert zurückreichenden Fischerortes begann aber erst mit den Österreichern, als nämlich die österreichische Südbahngesellschaft gegen Ende des 19. Jahrhunderts eine Zugverbindung von Wien bis Abbazia/Opatija schuf. Eine Strandpromenade entstand, Villen und Hotels, und Lovran wurde zum Luftkurort. Masaryk kam, Bürgermeister Lueger und viel später auch Thomas Bernhard.

Die pittoreske Gasse sieht heute weitgehend noch so aus wie 1931. Das Relief des Hl. Georg über dem Hauseingang ist heute knallblau angemalt, nun ja: Damit kann man vermutlich leben. Nicht weit entfernt von dieser Szene findet sich eine glagolitische Inschrift eines Diakons aus dem Jahr 1549, der das alles zurechtrückt: 

„Es spricht der Tote zu dem Lebenden: Warum schaust du mich so an, was wunderst du dich, als ob du nicht wüsstest, dass ich gestern genau so war wie du heute. Morgen wirst du so sein wie ich heute.“

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Laxenburg war neben Wien die vermutlich wichtigste Laxenburg war neben Wien die vermutlich wichtigste Residenz der österreichischen Habsburger. Fast jede Generation erweiterte dort daher die Schlossanlagen und die Gärten. Der hohe Adel suchte die Nähe der kaiserlichen Familie und errichtete im Angelände prachtvolle Palais. Auf diese Weise entstand das prachtvolle Laxenburg-Archipel. 

Ein Nebentrakt
des so genannten „Blauen Hofes“ - der zentralen mariatheresianischen Residenz - war der „Gärtnerhof“. Dort bekam eine Gruppe alter Bauernhäuser, deren Mauern und Gewölbe immer noch vorhanden sind, im späten 18. Jahrhundert eine einheitliche Pacassi-Fassade verpasst, in einem etwas langweiligen französischen Rokoko-Stil. 

Hinter diesem Gärtnerhof befand sich zu Habsburgs Zeiten die Schlossgärtnerei, wo in verschiedenen Warm- und Kalt- häusern Blumen für den Schlosspark gezüchtet und überwintert wurden. 

Die Orangerie schließlich mit ihrem fast originalen Erhaltungszustand stammt aus dem frühen 19. Jahrhundert. Das müde Rokoko ist bereits überwunden, hier herrscht Revolutionsklasszismus. Der Entwurf stammte von Ludwig Gabriel Freiherr von Remy.

Remy war Jahrgang 1776 und stammte aus dem Elsass. Früh wurde er für den Hof tätig, ab 1810 auch mit eigenen Entwürfen wie eben der Orangerie in Laxenburg. 

Etwa 10 Jahre später baute Remy auch die Orangerie im Burggarten, die mit ihrer Eisenkonstruktion viel Aufmerksamkeit verursachte und seinem Schöpfer hohe Ehren einbrachte.

Remy wurde Direktor der Hofbaukanzlei, Ehrenmitglied der Akademie der bildenden Künste und später deren Präses-Stellvertreter, als der er viele bedeutende Architekturlehrer nach Wien holte.

In Zeiten der Republik diente die Orangerie als Bildhaueratelier, Ausstellungsort und - zur Zeit - als Shop für Gartendekor. 

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Das kleine Städtchen Ebenfurth bot, wie der Name Das kleine Städtchen Ebenfurth bot, wie der Name schon sagt, eine sichere Überquerung des nahen Leitha-Flusses durch eine flache -„ebene“ - Furt. 

Direkt vor der Stadt fließt dieser Fluss, der bis zum Jahr 1918 die Grenze des Königreichs Ungarn war. Die österreichische Grenzstadt Ebenfurth wurde also schon im Mittelalter stark befestigt. 

Eine Stadtmauer war aber gar nicht so sehr ein militärisches Bollwerk, sondern vor allem der Stolz und das Privileg der Stadtbürger. „Bürger und Bauer trennen nichts als die Mauer“, reimte man damals. So ein Privileg, keine Bauern sein zu müssen, sondern Stadtbürger sein zu dürfen, ließ man sich daher einiges kosten. In der Regel unterhielten nämlich die Bürger ihre Stadtmauern selbst. Bei 1200 Metern Länge und etwa 6 Metern Höhe wie in Ebenfurth war das ein durchaus kostspieliges Unterfangen. 

Heute stellen solche Stadtmauern eher ein Verkehrshindernis, gar ein Ärgernis dar, um das sich niemand mehr kümmert. Verflogen ist der Bürgerstolz, vorbei auch das „schöne“ Bauen. Das ist schade.

Nur ein einziges Stadttor hat diese Bewusstseinswende überlebt: Es ist das aus Ziegeln gemauerte „Annator“ aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Dessen Segmentbogen-Durchfahrt ist mit einem lustigen, aus verschiedenen renaissance-zeitlichen Fundstücken zusammengesetzten Wappen der Adelsfamilie „Unverzagt“ bekrönt. Ein romantischer, aber zugleich auch ein bisschen trister Platz, der sich durchaus mehr Aufmerksamkeit verdient hätte.

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Dieser kleine, freistehende Turm im Mattersburger Dieser kleine, freistehende Turm im Mattersburger Ortsteil Walbersdorf 
hat nur zwei Geschosse über einem quadratischen Grundriss mit abgerundeten Ecken. Auch der Schmuck des Bauwerks ist bescheiden: Es gibt eine einfache Lisenengliederung, ein rundbogiges Schallfenster, einen geschweiften Pyramidenhelm und über dem Eingang einen halbrunden Giebel mit dem Baujahr: das übliche kirchliche Gestaltungsprogramm im ländlichen Raum um 1800.

Die Entstehungsgeschichte des Turms ist allerdings deutlich interessanter als sein Aussehen. Es ist nämlich ein evangelischer Glockenturm, der nach einem kuriosen Streit um Läuterechte im Jahr 1789 errichtet wurde. 

Vor allem bei Todesfällen war das Läuten der Glocken unverzichtbar. Die einzigen Glocken im Ort befanden sich allerdings in der naheliegenden katholischen Kirche. 

Was also tun, damit auch Evangelische in Würde sterben konnten, ohne vom guten Willen der katholische Kirche abhängig zu sein? 

Die Lösung war salomonisch. Die vorhandenen Glocken wurden einfach interkonfessionell aufgeteilt! Zwei kleine Glocken wurden der evangelischen Gemeinde übergeben, die daraufhin den freistehenden Turm gegenüber der katholischen Kirche errichtete.

Kurz nach der Errichtung neigte sich der Turm und steht seither schief. Die evangelischen Glocken läuten trotzdem täglich um 11 und um 18.30 zum Gebet und natürlich immer dann, wenn jemand Evangelischer stirbt. Dafür wurde der Glockenturm ja schließlich gebaut. 

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Über Henry Ford - den Erfinder des modernen, am F Über Henry Ford - den Erfinder des modernen, am Fließband hergestellten Automobils - gibt es eine interessante Anekdote. Als die gewaltigen Verkaufszahlen für sein Ford T-Modell weniger wurden, befragte er seine Manager über die Gründe dieses Rückgangs. Diese meinten, dass die Leute gerne andere Farben bei ihren Autos haben wollen. Worauf Ford meinte, ihm wäre sowieso jede Farbe für ein Auto recht, solange diese Farbe Schwarz ist.

Ähnliches ließe sich ohne weiteres auch über Architektur behaupten. Hier wäre die Leitfarbe aber nicht schwarz, sondern grau: die Farbe von Stein.

Warum grau? Die Färbelung von Gebäudefassaden war zu allen Zeiten ein politisches Statement. Farbe war ein Status und immer orientierte man sich dabei nach oben. Das nobelste Material für eine Fassade aber war Stein. Eine graue Färbelung kam also dem Imitat von Stein am nächsten. Weiß war bäuerlich-vulgär, und jede Form von Buntheit war vor dem Ende des 19. Jahrhunderts technisch kaum herzustellen und daher unbezahlbar. 

Dieses schöne und weitgehend symmetrische Grinzinger Haus - ein Hybrid zwischen bäuerlichem Hauerhaus und bürgerlicher Villa - repräsentiert diese Idee auf perfekte Weise. Alles hier ist grau. Selbst die Grün- und Brauntöne des Daches ordnen sich der grauen Symphonie unter. Die zurückhaltende Steinpalette und die perfekten Proportionen erzeugen hier gemeinsam so etwas wie ewige Werte. 

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Die klassizistische Architektur der Biedermeierzei Die klassizistische Architektur der Biedermeierzeit strebte größtmögliche Schlichtheit an. Die richtigen Proportionen und die stimmigen Verhältnisse der einzelnen Bauteile zum Ganzen: Das war oberste Prioriät. 

Sparen war zudem nach den extrem teuren napoleonischen Kriegen Staatsraison. Dem kam die Winckelmannsche Doktrin von der „edlen Einfalt und stillen Größe“ natürlich sehr entgegen. 

Auch ein Fenster sollte in diesem Sinne schlicht sein, groß und wohlproportioniert. 35.000 Tischlergesellen stellten damals die eleganten Wiener Kastenfenster her, die heute - ohne Not! - beinahe flächendeckend durch grauenhafte, dick-plumpe, industrielle Kunsttofffenster aus Erdölderivaten ersetzt wurden: vermutlich der grösste Wiener Kulturverlust überhaupt.

Viele dieser schlichten Fassaden hatten jedoch interessanter Weise Fensterlünetten. Das sind halbkreisförmige oder kreissegmentförmige Wand- oder Bogenfelder über Fenstern und Türen. 

In diesen Lünetten befindet sich häufig malerischer oder plastischer Schmuck. Hier ist es eine aufgerollte Muschel mit Blüten, die eigentlich in der Zeit zurückweist: Muscheln sind sozusagen „das“ Leitmotiv der Barockzeit. 

Die ziegelrote Eigenfarbe dieses Elements in der Lünette hingegen weist in der Zeit nach vor. Es dürfte sich um einen frühen Guss aus Terracotta handeln, welche die Firma Brausewetter bereits ab den 1830er Jahren hergestellt hat. Damit ist eine zeitliche Einordnung dieses Fensters recht gut möglich.

Im großen Maßstab entstand so etwas dann erst ab den 1850er Jahren durch die Firma Wienerberger. Gussfähige Bauteile wurden zum Grundstein für das gründerzeitliche und später das historistische Wien. 

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Der heutige #artsunday Ausschnitt zeigt eine Ansic Der heutige #artsunday Ausschnitt zeigt eine Ansicht von Burg Münchenstein bei Basel. Der 14 x 18 cm grosser Kupferstich stammt von Matthäus Merian d. Ä. und entstand im Jahr 1624 in Frankfurt.

Im Vordergrund sitzen Staffagefiguren mit einem Hund, in der Blattmitte steht eine gewaltige Eiche und links - in diesem Ausschnitt nicht mehr zu sehen - windet sich der Fluß durch die Ebene.

Das Papier ist hauchdünn und mehrfach beschädigt, wurde aber von alter Hand mit einem ähnlichen Papier hinterlegt: Ein schöner Ausdruck für eine lange Wertschätzung.

Die Burg war eine Gründung des Rittersgeschlecht der Münch um 1260. Diese und andere Münch-Burgen sollten (ohne Erfolg) der Erstarkung der Stadt Basel entgegenzuwirken. Besonders in den Zeiten der Auseinandersetzung zwischen den Habsburgern und dem Bischof von Basel waren Burg und Dorf immer wieder Schauplatz lokaler Scharmützel. 

Im Jahr 1324 wurde die Herrschaft österreichisch. Damals wurde die Burg zu einer Festung ausgebaut. Später wurde die Burg Basler Landvogtsitz. Dieses spätmittelalterliche Aussehen hielt Merian in seinen Zeichnungen und damit der Grundlage für seine Kupferstiche fest.

Matthäus Merian, der Ältere, kannte diese Burg sicher gut, entstammte er doch einer vornehmen Basler Familie. Das Arbeitspensum des in Basel und Frankfurt wirkenden Stechers war enorm. Er schuf mehr als 250 Landschaftsblätter der Basler Region - wozu auch dieses Blatt gehörte - mehrere Bibeln, große Stadtpläne, historische Werke, ein mehrbändiges Werk über europäische Theater, den Basler Totentanz u. s. w. Ohne Merian wüssten wir nicht, wie Europa einmal ausgesehen hat. 

Sein Hauptwerk aber war die „Topographia Germaniae“, ein gewaltiges Werk, eines der größten Leistungen, die ein einzelner Mensch je hervorgebracht hat. 

Das Gesamtwerk enthielt 30 Bände mit 92 Karten, 1486 Kupferstichen und 2142 Einzelansichten von Städten, Ortschaften, Schlössern, Burgen und Klöstern. 

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Dieses villenartige Gebäude ist das ehemalige eva Dieses villenartige Gebäude ist das ehemalige evangelische Schul- und Bethaus der Gemeinde. Es wurde in den 1830-Jahren im klassizistischen Stil erbaut. Ungewöhnlich ist hier vor allem die subtile Kombination aus einer breitgelagerten Schaufassade mit dem klassizistischen Giebel, aus dem noch - ein dezenter Hinweis auf eine kirchliche Funktion - ein kleines Türmchen herauswächst.

Solche kombinierten Bildungs-und Kultureinrichtungen entstanden im vorrevolutionären Königreich Ungarn ab dem Jahr 1825 unter einer liberalen Regierung. In solchen architektonisch und atmosphärisch besonderen Häusern fand ein reichhaltiges Kulturleben statt, mit Malerei, Lesungen und Konzerten. In diesen Häusern kam die Welt ins Dorf. In den nicht-ungarischen Grenzregionen Ungarns wurden diese evangelischen Einrichtungen zudem zu fortschrittlich-antikatholischen Statements. 

Im durchgängig evangelischen Preussen der Biedermeierzeit baute vor allem Schinkel viele solcher Schul- und Bethäuser. Dessen außergewöhnlichen Architekturqualitäten wurden überall in Europa als Vorbilder rezipiert. 

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Manchmal biegt man um die Ecke und bleibt plötzli Manchmal biegt man um die Ecke und bleibt plötzlich wie angewurzelt stehen, weil man soeben etwas gesehen hat, das man so zuvor noch nie gesehen hat.

Diese - nun ja - im unteren Bereich vielleicht etwas nachlässig behandelte Streckhof-Fassade hat nämlich ein ganz außerordentlich gestaltetes Giebelfeld.

Im Zentrum dieses Giebels befindet sich ein erhaben aufgeputztes und mit 1914 datiertes Modell eines Gebäudes. Dieses flache Modell ist von besonderer Qualität: Hohe Schule der Stukkateur-Kunst. Auch im benachbarten Streckhofgiebel gibt es übrigens so eine Architekturdarstellung!

Die Jahreszahl im Giebelfeld gibt mit grösster Wahrscheinlichkeit nicht das Jahr der Erbauung an - diese Häuser sind in der Regel viel älter - sondern den Zeitpunkt einer Übernahme: Diese fand noch in ungarischer Zeit durch einen gewissen Lex Josef statt. Die ungarische Schreibweise stellt den Familiennamen immer nach vorne. In der magyarisierten Form müsste das eigentlich ein Joszef sein. Dass hier aber Josef steht, sagt einiges aus. 

Das Architekturmodell im Giebel könnte nun eine Kapelle sein oder ein Stadtturm. Es gibt aber auch noch eine weitere Vorlage, die dieses Rätsel nicht einfacher macht. 

Römische Grabmäler sahen nämlich genau so aus. Ansehen kann man so etwas im slowenischen Šempeter, wo einige provinzpannonische Grabstelen rekonstruiert wurden, mit Inschriften, Umfassungsmauern und kleinen Turmbauten, die aussehen wie das faszinierende Objekt im Neutaler Giebel. 

Warum aber römische Gräber umzäunt waren, beschreibt Titus Petronius Arbiter recht drastisch (und hier unübersetzbar) im „Satyricon“, aber das ist schon wieder eine andere Geschichte: „Ne in monumentum meum populus cacatum eat.“ 😏

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Architektur, das ist auch die Kunst, mit Baumassen Architektur, das ist auch die Kunst, mit Baumassen würdevoll um die Ecke zu kommen. Davon wissen wir spätestens seit dem Dilemma des altgriechischen Volks der „Dorer“, eine neben den Achaiern, Ioniern und Aiolern existierende, indogermanische Ethnie aus dem nordwestgriechisch-makedonischen Raum. Diese Doren gingen nämlich an einem architektonischen Eckproblem zu Grund.

Es ging dabei um einen (unlösbaren?) Gegensatz zwischen zwei Ordnungsprinzipien. In aller Kürze geht es darum, dass über jeder Säule eines dorischen Tempels  eine „Triglyphe“ angeordnet werden sollte. Eine Triglyphe ist eine kleine Platte mit zwei vollen inneren und zwei halben äußeren Rillen. An den Ecken des Tempels jedoch rutscht die verflixte Triglyphe immer ein Stück von der Mitte weg! Dieses mathematische Problem ist so kompliziert, dass die alten Dorer beim Nachdenken über diese vertrackte Sache ausgestorben sind. 

Wiener können sich übrigens am Theseus-Tempel im Volksgarten hierzu selbst ein Bild machen. 

Eckprobleme wurden seither in der Architektur immer sehr ernst genommen. Zu einer faszinierenden Lösung der Ecke kamen jedenfalls die Gestalter dieses Wiener Gemeindebaus in Meidling. Ein ziemlich schmaler Bauteil wurde hier nämlich an den Ecken nochmals reduziert. Als eine Art harmonischer Umklammerung wurden dann in diese Einsparung symmetrische Balkone eingefügt. Zwei Lösungen des Eckproblems kamen hier also gleichzeitig zum Einsatz. 

Wenn die alten Dorer auch auf solche Ideen gekommen wären, dann hätten sie vielleicht gar nicht aussterben müssen. 

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Solche Bauten der Jahrhundertwende werden oft als Solche Bauten der Jahrhundertwende werden oft als
„nationalromantisch“ bezeichnet. Es geht dabei um romantische Ausformungen gewöhnlicher Aufgaben wie zb. der Gestaltung eines städtischen Wohnhauses. 

Die fünf Geschosse sind hier bauplastisch stark gegliedert. Nichts davon geschah zufällig. Der geschweifte Giebel etwa zitiert die deutsche Renaissance der Luther-Zeit, der hölzerne Aufsatz daneben vielleicht eine gotische Burg. Fachwerk gibt es, Masswerk, Andeutungen von Werkstein-Architektur, Fantasiewappen und noch vieles mehr. 

Alle diese Elemente sind Ausdruck eines gewissen Identitätswunsches: das genau ist Nationalromantik. 

Der romantische Nationalismus sah die Basis der Nation in ihrer Kultur. Diese Idee entstand nach der Auflösung des alten Reichs, indem man versuchte, mit der Sprache der Kunst am Gedanken einer ursprünglichen, unteilbaren, staatsunabhängigen Nation festzuhalten. 

Rousseau oder Herder lieferten dafür abstrakte Denkargumente. Aber wie sollte dieses neue Lebensgefühl formal ausgedrückt werden?

Fündig wurde man in der deutschen Frühgeschichte und dem Mittelalter. Diese Formen wurden dann reichhaltig in Bekenner-Häusern wie diesem untergebracht. Erst viel später, durch die Industrialisierung, wurde dann aus einer kulturellen Schwärmerei eine völkische Bewegung.

Die nationalromantischen Motive dieses Wohnhauses wirken heute vielleicht skurril oder kitschig. Damals aber drückte diese Architektur das nationale - heute würde man vielleicht eher sagen: das identitäre - Bewusstsein des Auftraggebers aus, dessen Herz vermutlich nicht schwarz-gelb, sondern eher schwarz-weiß-rot schlug. 

Letztlich könnte sogar der grau-grüne Ton der Fassadenfärbelung nationalromantisch gedeutet werden. Es sind dies die Farben der Joppen steirischer Bauern und Waldarbeiter, die seit den Zeiten des „steirischen“ Erzherzogs Johann zu Edelkomparsen eines neuen steirischen Selbstverständnisses wurden, also eine lokale Identität innerhalb einer größeren. 

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Die weithin sichtbare, aus der Mitte des 14. Jahrh Die weithin sichtbare, aus der Mitte des 14. Jahrhunderts stammende Wallfahrtskirche Maria Straßengel ist einer der bedeutendsten Sakralbauten der Hochgotik in Österreich. 

Genauso bedeutend aber wie die Kirche als Einzelobjekt ist auch das spätgotische Ensemble aus Pfarrhof, Gästehäusern, Toren und Mauern: ein Heiliger Bezirk der Zisterzienser von Stift Rein, eine klassische Agora des Geistes. 

Die Anlage entstand Mitte des 15. Jahrhunderts als Schutz gegen einfallende Türken. Aus der Kirche wurde eine Kirchenburg. 

Besonders bemerkenswert innerhalb dieses Ensembles ist das sogenannte „Prälaten-Stöckl“, ein ehemaliges Benefiziatenhaus, das für die visuelle Entwicklung von Graz eine wichtige Rolle spielte.

„Benefiziat“, das war der Amtstitel für einen Kleriker, der seinen Unterhalt vom Ertrag einer Pfründe erhielt. Hier aber saß wohl eher der Abt aus Rein zur Sommerfrische. 

Dieses Haus in exponierter Lage vor einem „wunderlieblichen Landschaftsbild“ entstand in seiner heutigen Form um 1680 über einem massiven, spätgotischen Bollwerk- Gebäude aus der Zeit um 1495. 

Der Baumeister des barocken Umbaus stammte aus Mailand. Damals entstand der dreigeschossige Arkadengang und vor allem auch die zweifarbige Fassadengestaltung. 

Diese Fassade besteht aus geometrischen, im Putz vertieften Feldern mit einspringenden, gerundeten oder gekanteten Ecken. Dieses System entstand um 1600 im steirischen Stift St. Lambrecht und wurde in diesem Stöckl perfektioniert. Diese Art der Gestaltung dominierte in der Folgezeit das Bauen in Graz. Das turmartige Prälaten-Stöckl wurde zum Musterbau für die barocke Umgestaltung der steirischen Hauptstadt.

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Barock bauen heißt römisch bauen. Dies ist am Be Barock bauen heißt römisch bauen. Dies ist am Beispiel der „römisch“-katholischen Dreifaltigkeitskirche - früher eine Ursulinenkirche - in der Grazer Sackstraße ganz gut nachvollziehbar.

Die Kirche wurde im Jahr 1704 mit einer strahlend weißen Färbelung  fertiggestellt. Planer war ein gewisser Baumeister Bartholomäus Ebner. Er machte seine Sache gut, war aber streng genommen etwa 130 Jahre zu spät dran. 

Die Kirchenfassade entstand nämlich nach dem Vorbild der römischen Wandpfeilerkirche vom Typ Il Gesù. Diese erste Jesuitenkirche der Welt entstand im Jahr 1575. Kurze Zeit danach war auch die von Giacomo della Porta gezeichnete Fassade fertig. 

Diese römische Kirche wurde zum role-model und Vorbild für so gut wie alle späteren barocken Kirchen. In diesem Bautyp nämlich manifestierte sich die katholische Gegenreformation, wie sie im Konzil von Trient festgelegt wurde. 

Typisch für die Kirchenfassaden des Il-Gesù-Typs sind große Giebel, die - ähnlich heutiger „bill-boards“ als Schauflächen gestaltet wurden, eine Konzentration der Plastizität zur Mitte hin sowie eine Gliederung der weitgehend leeren Fläche durch Pilaster. Mächtige gerollte Voluten verdecken zusätzlich die Dachzone der Seitenkapellen des Langhauses. Außerdem wird immer das Hauptportal besonders betont, zb. durch eine Ädikula. 

Die Grazer Fassade erfüllt wacker alle diese Regeln des barocken Bauens. Trotzdem steht die Fassade in ihrem „Habsburgerbarock“ bereits am Übergang vom römischen zum heimischen Bauen. 

Besonders der Figurenschmuck ist heimisch-volkstümlich: Der Erzengel Michael mit der Seelenwaage über dem Portal, Maria und Josef in den seitlichen Nischen und die Heilige Dreifaltigkeit im Giebel sowie der Heilige Geist als Taube aus Stuck sind bereits deutlich mehr Graz als Rom. 

Besonders reizend sind die mit Strahlen betonten dreieckigen Spruchtafeln als luftiger Abschluss.

Frohe Ostern allen Lesern!

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Graz nach 1900: Die Einflüsse auf die in dieser s Graz nach 1900: Die Einflüsse auf die in dieser schönen Stadt wirkenden Baumeister und Architekten kamen damals offensichtlich nicht nur von Otto Wagner und der großstädtischen Wiener Secession, sondern auch von der kleinstädtischen Münchener Heimatschutzbewegung mit ihrer Propagierung eines "altdeutschen" Stils. 

Hier haben wir ein Grazer Doppelhaus aus dieser Zeit: Das bedeutet, dass ein Entwerfer zwei nebeneinander liegende Grundstücke beplante. Es entstanden solcherart zwei ähnlich aussehende Häuser, die sich in Details wie etwa der Farbstellung unterschieden und dadurch eine eigene Adresse bildeten. Das war damals, als Planer und Unternehmer oft in einer Person vereint waren, eine übliche Situation. 

Der Unterschied zu heute? Es wird mindestens genauso dicht gebaut, aber die gestalterische Qualität durch dienstleistende Architekten ist eben meist eine andere. 

Die „Münchener“ Fassade aus dem Jahr 1912 (Planer waren die Stadtbaumeister und Architekten W. Burgstaller und A. Zauner) zeigt im Relief (Erker) Einflüsse des Historismus, die Portale sind Jugendstil, die kleinquadratischen Fenster im 1.Stock sind secessionistisch, die Farb-Banderolen sind kleinstädtischer Baumeister-Geschmack und die Eckbalkone wirken bereits bauhäuserlisch.

Das auffälligste und auch das gelungenste Motiv ist jedenfalls die Gestaltung der Dachgesimse. Die weite und abgerundete Auskragung kommt aus der lokalen Grazer Barockarchitektur und ist überall in der Altstadt so zu finden. Die untersichtigen Jugendstil-Ornamente wiederum auf diesen Gesimsen schaffen Qualität und Leichtigkeit. 

Sie vor allem sind es, welche die ansonsten eher indifferente Fassade zu einer gelungenen machen.

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Der bedeutende englische Reiseschriftsteller Bruce Der bedeutende englische Reiseschriftsteller Bruce Chatwin schrieb einmal, dass der Mensch eigentlich nomadisch verfasst sei. Ob das stimmt oder nicht, lässt sich am besten in einer Jurte überprüfen. Diese Jurten hier sind Teil eines Hotels. Man kann sich also dort einbuchen und eine Nacht im Zelt verbringen. 

Die sanft gewellte mittelburgenländische Landschaft hat zusätzlich eine entfernte Ähnlichkeit mit den „Rolling Hills“ der baumlosen Grassteppen Zentralasiens.

Die Jurte, das ist das traditionelle Heim zentralasiatischer Nomaden. Sie entwickelten sich in der späten Bronzezeit gleichzeitig mit der Technik des Filzens von Schaf-, Ziegenhaar oder Kamelhaar. Gottfried Semper erkannte darin sogar das wesentliche Urbild der Architektur.

Jurten können in etwa einer Stunde demontiert und wiedererrichtet werden. Man kann sie klein verpacken und mit einem Geländewagen transportieren.

Sie bestehen aus einem runden Holzgerüst, das mit Baumwoll- und Filztextilien bedeckt wird. Der Holzrahmen besteht in der Regel aus mehreren schulterhohen Scherengittern für die Wand, die auseinandergezogen, aneinander gebunden und im Kreis aufgestellt werden. In der Mitte tragen zwei hohe Pfosten einen runden Dachkranz.

Die über diesem Gerüst angebrachte Abdeckung besteht aus mehreren Schichten Tüchern und mehreren Lagen Filz. In den immer nach Süden weisenden Türrahmen sitzen heute hölzerne Türen: Früher waren dort natürlich auch Filzvorhänge

In der Mitte der Jurte stand früher ein kleiner Herd. Ein niedriger Esstisch, einige Betten sowie ein oder zwei Kommoden komplettierten die Einrichtung. Jedes Familienmitglied und jeder Gast hatte dort seinen zugewiesenen Platz.

Die schwarzen Jurten der bündischen Jugend schließlich spielten in der spätromantischen Jugendbewegung um 1900 in Europa eine wichtige Rolle.

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Das großartige ehemalige „Hotel National“ in Das großartige ehemalige „Hotel National“ in der Wiener Taborstraße ist eines der bedeutendsten Wiener Bauten aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Der luxuriöse Bau entstand im Revolutionsjahr 1848 als eines der ersten Grand Hotels in Europa. 

Die Architekten des genialen Hauses waren Ludwig Förster und sein dänischer Schwiegersohn Theophil Hansen, der gerade am Beginn seiner Wiener Karriere stand und damals zu einem der bedeutendsten Architekten heranwuchs, die in dieser Stadt je tätig waren. 

Das Hotel war von unglaublicher Modernität. Es hatte Zentralheizung und einen Dachgarten. Im Erdgeschoss des Gebäudes befand sich - „nanonaned“ - ein gewaltiges Kaffeehaus mit einem außerordentlich großen Reichtum an Zeitungen. Nur hier konnte man im Wiener Spätbiedermeier die "Times" lesen. 

Das fünfgeschoßige ockerfarbene Haus ist in seinem äußeren Erscheinungsbild schlicht und blockhaft, war aber ursprünglich zusätzlich aufwändig verziert. Figuraler Schmuck fand sich in den Parapeten und Karyatiden in den Mittelachsen. 

Das elegante Hotel entwickelte seinen Reichtum aber auch nach innen. Alles drehte sich hier um einen halbrunden Innenhof, der mir als Architekturstudent, diesen staunend abgehend, zu einem meiner stärksten Raumerlebnisse verholfen hat. Was für ein fantastischer Raum!

Und heute? Das berühmte ehemalige Hotel National - nicht unter Denkmalschutz stehend! - soll einem Spitalszubau der Barmherzigen Brüder weichen. 

„Natürlich sei ein Abriss des Gebäudes technisch und wirtschaftlich die beste Lösung“: so wird ein Projektverantwortlicher zitiert. 

„Natürlich“ könnte man dann auch Otto Wagner, Fischer von Erlach und Adolf Loos abreißen, denn in dieser Liga spielt Theophil Hansen. 

Bürgerinitiativen kämpfen dagegen an und  die Zeit heilt angeblich alle Wunden. Wir aber sollten gegenüber allem Barbarischen wachsam bleiben. 

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Der burgenländische Seewinkel ist eine großartig Der burgenländische Seewinkel ist eine großartige Weltgegend, eine erhabene Landschaft, leer und beeindruckend in ihrer stillen Präsenz. Es ist aber auch eine Gegend, über die Heidegger, wenn er sie denn gekannt hätte, gemeint haben könnte, dass dort „das Nichts nichtet“. 

Dieser Seewinkel hat sich in der Nachkriegszeit seines traditionellen Baubestandes weitgehend entledigt. Die Gründe dafür sind mannigfaltig und wurden bereits vielerorts diskutiert. 

Umso überraschender ist es daher, wenn man hin und wieder dort doch noch auf Relikte früherer Volkskultur trifft. Diese Streckhof-Fassade etwa zeichnet sich neben ihrer starken Farbigkeit vor allem durch ihre formale Eigenständigkeit aus. Es sind zeitlich „nachlaufende“ und ungefähre Formen, die sich dort bis in das späte 19. und auch noch bis ins frühe 20. Jahrhundert hinein gehalten haben. 

Das Breitgelagerte dieser Fassade verbirgt hier keinen überbreiten Hof, ganz im Gegenteil. Haus und Hof sind schmal und klein, nicht einmal für eine Einfahrt hat es gereicht. Die übermäßige Breite schafft hier nur Platz für den notwendigen Zugang. 

Der aktuelle Zustand des Hauses lässt nichts Gutes vermuten. Das Dach ist bereits abgedeckt, der Dachstuhl ist offen, im Hof liegen Gegenstände herum. Man möchte hoffen, dass dieser Zustand nur der Beginn eines neuen Aufbaus und nicht die erste Stufe einer Abtragung ist. 

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Wohnhaus und Weinkeller: Hier sind zwei unterschie Wohnhaus und Weinkeller: Hier sind zwei unterschiedliche Funktionen eine innige Verbindung eingegangen. Im kunstgeschichtlichen Diskurs spricht man in so einem Fall von einer „Marriage“: Zwei unterschiedliche Dinge werden zu einem neuen Ganzen „zusammengeheiratet“.

Die ursprüngliche bauliche Struktur war eine des Nebeneinander-Stehens. 

Zum einen gab es vor Ort den steinernen Kellerhals mit seinen charakteristischen Öffnungen, die zuerst in ein Presshaus und von dort aus tiefer hinunter in eine Kellerröhre führt. Dort wurde der Wein gelagert wurde und reifte bei gleichbleibenden Temperaturen vor sich hin. 

Neben dem Keller entstand - vermutlich im späten 19. Jahrhundert - ein ortstypischer Streckhof, etwa fünf Meter breit, mit Stube/ Küche/ Kammern. Dahinter reihten sich Wirtschaftsbereiche an.

In unserer Zeit entstand nun das zurückgesetzte, zweigeschossige Querhaus, eine überraschende räumliche Hinzufügung, mit der zb. eine Dachterrasse möglich wurde.

Warum diese Erweiterung trotz unglücklicher Details (Farbstellung, Fensterausführung etc.) trotzdem eine Gelungene ist, dafür sorgt der schöne große Baum, der aus der Marriage tatsächlich ein Neues Ganzes macht, einen elementaren Ort im Heideggerschen Sinn: Keller, Haus, Baum.

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Der heutige #artsunday Ausschnitt zeigt eine Schlo Der heutige #artsunday Ausschnitt zeigt eine Schlossanlage mit Garten von Salomon Kleiner. 

Das etwa um das Jahr 1730 herum entstandene Blatt zeigt das verschwundene Gartenpalais Hocke, über dem sich heute der 8. Wiener Gemeindebezirk im Bereich zwischen Kupkagasse and Hamerlingplatz ausbreitet. 

Das Palais am Strozzigrund entstand im Auftrag des kleinadeligen Notars Johann Martin Edler von Hocke, Dekan der juridischen Fakultät der Universität Wien und Prokurator der Hofkammer. Im Jahr 1711 kaufte er dort acht Äcker, auf die er sein Landhaus mit Garten bauen ließ.

Das beschwingte Casino war in der Art von Fischer von Erlach gebaut, die Menschen waren hochelegant und die Parterres arabesk, mit schattenwerfenden Taxuspyramiden wie in Resnais genialem Film „Letztes Jahr in Marienbad“. Später kam der Besitz an das Militär und das Palais verschwand.

Salomon Kleiner wiederum - der Mann, dessen Kunst wir einen Eindruck solcher Wiener Kostbarkeiten verdanken - war ein Augsburger Vedutenzeichner und Kupferstecher, den es nach Wien verschlagen hatte und der selbst in der Josefstadt wohnte. 

Seine Leidenschaft war die Architektur, die im Wien des Türkenbezwingers Prinz Eugen als Ausdruck neuer Lebensfreude geradezu explodierte. Auf ehemaligen Schussfeldern vor der Stadtmauer entstanden nun Paläste, Gärten und Lusthäuser wie eben das Palais Hocke und Salomon Kleiner wurden deren Chronist. 

Der Kaiser wiederum, dessen Ruhm Kleiner durch seine Mappenwerke weithin verbreitete, dankte es ihm schlecht. Kleiner gab nämlich im Selbstverlag auch eine Ansicht kaiserlicher Bauten im Vertrauen auf den spendablen Kaiser heraus. Dieser jedoch pfiff ihm etwas. 

Kleiner erlitt große finanzielle Einbußen und musste fürderhin sein Auskommen als schnöder Professor am Theresianum verbüßen: Der Chronist des schönen Wien verstummte. 

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Eigentlich könnte man sagen, dass dieses interess Eigentlich könnte man sagen, dass dieses interessante Haus gar keine Fassade hat. Mit einer anthropomorphen Analogie könnte man sogar behaupten, dass es erblindet sei. 

Dieser Eindruck entsteht vor allem deshalb, weil dort, wo man normalerweise Fenster erwarten würde, Ladenportale sind, die jedoch seit langem ungenutzt sind. Eines davon benützt ein Künstler, immerhin. 

Das wirklich Ungewöhnliche an dieser Fassade, die eigentlich einen dahinterstehenden klassischen Streckhof verbirgt, ist jedoch der  unverhältnismäßige Aufwand für Repräsentation. 

Formale Schau- und Zeigestücke  nehmen ein Drittel der Fassade ein und sorgt damit für die widersprüchliche Lesart. Über dem mit 1779 bezeichneten steinernen Torbogen befindet sich zusätzlich noch ein vasenverziertes Giebelfeld mit Figurenschmuck. 

In der Mitte dieses Schaufeldes steht in einer Nische eine „Glockenmadonna“, also eine Nachbildung der „Magna Mater Austriæ“ aus Mariazell. 

Seitlich davon stehen - wie in einer Kuckucksuhr - auch noch die beiden populären Heiligen Antonius und Florian: ein Bildprogramm, das man in solch einer Reichhaltigkeit eher bei einer kleinen Kirche als bei einem einfachen Handwerkerhaus erwarten würde. 

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Diese barocke Eingangstür eines Stadthauses kann Diese barocke Eingangstür eines Stadthauses kann sehr viel erzählen. Warum aber „wissen“ wir eigentlich, dass sie Barock ist? Nun, das Alter dieses schönen Baudetails kann hier gleich über drei Indizien festgestellt werden. 

1. Es ist zum einen ein bestimmtes formales Erscheinungsbild, dass uns zu dieser Einschätzung bringen würde. Das setzt allerdings voraus, dass wir schon einige ähnliche Portale gesehen haben.

2. Wir können das Alter hier auch ablesen. Die Türe ist mit 1736 datiert. Dies könnte die Herstellung anzeigen, aber auch auf ein anderes Datum wie zb. einen Besitzerwechsel verweisen.

3. Ein absolut zeittypisches Detail, das unsere Einschätzung unterstützt sind die sogenannten „Ohren“. Ohren oder Ohrung, das sind die vorspringenden Ecken kurz unterhalb des Sturzes. Solche Objekte bezeichnet man dann auch als „geohrt“. Dieses antike Motiv wurde vor allem in Berninis Rom populär und ist daher als zeittypisch für das Barock anzusehen.

An dieser barocken Eingangstür hat aber auch sichtbar der Zahn der Zeit genagt. Die Steingewände verloren im Laufe der Jahrzehnte ihre scharfen Kanten. Dem weichen Kalksandstein fehlt die immer wieder aufzubringende, schützende Kalkschlämme. Die Teile wurden offensichtlich auch unfachmännisch repariert, was an der grauen Masse, die aus den Fugen austritt, gut erkennbar ist. Die unteren Steinteile mussten wohl Hektoliter von Hunde-Urin aushalten und - das Angelände ist seit der Bauzeit um gut einen halben Meter angewachsen: Die schöne Türe versinkt langsam im Erdboden. 

Die klugen Römer sagten dazu: Sic transit gloria mundi/ so vergeht der Ruhm der Welt.

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Ein letztes Mal noch geht es in dieses besondere D Ein letztes Mal noch geht es in dieses besondere Dorf, dessen deutscher Name einst „Schlippach am See“ war. 

Wenn man als Radfahrer das heutige Straßendorf Fertőszéplak durchquert und tüchtigerweise den Berg erklommen hat, steht man schließlich oben am Kirchenhügel. Von dort aus kann man an schönen Tagen den Neusiedler See sehen.

Oben muss man sich vom weißen Dorf  wegdrehen und steht schließlich vor dieser recht schlichten, aber vielleicht gerade deswegen ziemlich imposanten Schaufassade nach römischem Geschmack, die sich vom Dorf ab- und dem vis a vis liegenden Fragment eines Renaissance-Kastells aus der Zeit um 1550, zuwendet. 

Das imposante Bauwerk entstand im Jahr 1726 über einer kleineren gotischen Vorgänger-Kirche. Gemeinsam mit einem wunderschönen barocken Kalvarienberg und dem Kastell entstand auf dem Hügel im Laufe der Zeiten ein ansprechender Komplex: eine Art „Heiliger Bezirk“. Und das kam so:

Das vis a vis der Kirche situierte alte Nádasdy-Kastell war ursprünglich eine verteidigungsfähige Vierflügelanlage mit 29 Zimmern: geräumig zwar, aber bescheiden, der immerwährenden Türkengefahr angemessen. 

Die damals gerade im Aufstieg begriffene Familie Széchényi erwarb das damals schon etwa 130 Jahre alte Anwesen im Jahr 1682. 90 Jahre lang lebten sie dort. 

Als jedoch Fürst Nikolaus Esterházy fast in Sichtweite eine völlig hypertrophe, riesige Schlossanlage zu bauen begann - das spätere „ungarische Versailles“ - verdross die Széchényis das Hausen auf der alten Burg. Sie begannen - nicht weit entfernt, in Nagycenk - ebenfalls ein großes Schloss zu bauen. 

Das alte Kastell aber wurde zu einem Getreidespeicher umgebaut, später wurden sogar zwei Flügel abgerissen. So fragmentiert steht es heute noch am Hügel, in ewiger Zwiesprache mit den hoch aufragenden Kirchtürmen auf der Spitze des Hügels. 

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Noch einmal das gleiche Dorf, aber aus einer etwas Noch einmal das gleiche Dorf, aber aus einer etwas veränderten Perspektive. 

Die kleine Neusiedlersee-Gemeinde Fertőszéplak kennen alle Radfahrer, die, vom Schloss Esterhaza in Fertöd herkommend, auf dem Neusiedler See-Radweg den See umrunden. 

Ewig schon ist man durch die Ebene gefahren. Schließlich sieht man - lange bevor man dort ist - auf der Höhe eines Hügels die Doppeltürme einer großen Kirche, die über dem Dorf thront. 

Noch bevor es bergauf geht, fährt man zuerst noch durch die vielleicht schönste Dorfstraße am See, vorbei an schön restaurierten, strahlend weiß gekalkter Arkadenhäusern. Diese Häuser sind heute ein Freilichtmuseum. Man kann im Dorf eine Pause einlegen, hineingehen und die nachgestellten Lebenswelten früherer Gesellschaften ansehen.

Das Dorf in seiner Struktur jedoch ist hier das eigentliche Anschauungsobjekt. Es ist ein Abbild einer resilienten militärischen Gesellschaft im Frontgebiet, die auf Selbstverteidigung eingestellt war. 

Alle Grundstücke sind gleich groß, alle Häuser sehen (sahen) - eine Verordnung der Obrigkeit! - gleich aus. Alles steht geordnet in Reih und Glied. Viel Platz ist vor den Hausreihen, denn dort mussten  andauernd große Einheiten durch: Viehherden auf dem Weg nach Wien oder kaiserliche Armeen auf dem Weg in den Krieg. Rilkes „Cornett“ ist der Soundtrack dieser Dörfer. 

Heute sorgt statt Staub und Kot die EU für „Ordnung“. Deren reichliche Infrastruktur-Förderungen kamen hier der Beton- und Asphaltindustrie zu Gute. 

Neben diesen neuen Herren zeigt das Bild dieses schönen Dorfes aber auch perfekt die alte Ordnung. Am Ende aller pannonische Dörfer war früher die Herrschaft repräsentiert, so, wie Kommandanten vor der Truppe stehen. 

Es ist der Pfarrer und der Graf, deren bauliche Repräsentanten sich oben am Kirchenhügel gegenüber stehen. Davon morgen mehr. 

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ÜBER DIE BUCHREIHE

SCHÖNHEIT DER DINGE

 

In der Buchreihe Schönheit der Dinge geht es um Architektur und ihre Randbereiche. Die einzelnen Bände sind zwischen 100 und 200 Seiten stark, bebildert und teilweise mit Zeichnungen des Autors versehen.

Neben seiner Autorentätigkeit ist Klaus-Jürgen Bauer Architekt, unterrichtet an Universitäten, hält Vorträge im In- und Ausland und ist als Juror, Kurator und Berater tätig.

Member of ICOMOS, ARCHITEKTUR RAUMBURGENLAND und PEN

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Klaus-Jürgen Bauer

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20 Mai

Making the villa area center in Rosmalen (NL) a bit more urban and attractive to vist. This new built project creates housing&stores and make the center more attractive to visit. Helps to frame and allready existing square.

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18 Mai

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20h

https://www.derstandard.de/story/2000135798198/die-schoenheit-unserer-milchstrasse-in-spektakulaeren-bildern

FAZ_NETFrankfurter Allgemeine gesamt@FAZ_NET·

20h

Seit 200 Jahren produziert Mollenhauer Blockflöten aller Art und verkauft sie in 40 Länder. Der wichtigste Markt bereitet dem Unternehmen aus Hessen jedoch Sorgen. Und dann sind da noch die Energiepreise. @textegute hat #Mollenhauer in Fulda besucht http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/wirtschaft/200-jahre-mollenhauer-warum-die-blockfloete-zukunft-hat-18029619.html

DesignMuseumThe Design Museum@DesignMuseum·

20h

📢This Tuesday📢

@GaryLineker joins us to chat about his career, winning the 1991 #FACup, the highs and lows of British football, club clashes, tournaments and trophies in celebration of our exhibition #DesigningFootball⚽️

Tickets: https://bit.ly/3yMreSK

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CGTNFrancaisCGTN Français@CGTNFrancais·

20h

Paysage du parc forestier national de Xishui, à Yichun, dans la province chinoise du Heilongjiang (nord-est), le 19 mai 2022.

4

Deutsches_HeerHeer@Deutsches_Heer·

21 Mai

#Highlight der Woche für das #Heer. Der @Inspekteur_Heer bei #Nachgefragt. Was bedeutet #Kaltstartfähigkeit? Das ganze Video gibt’s auf dem #YouTube​kanal der #Bundeswehr.
Schaut rein:👉https://bit.ly/3wxGz84

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